Nur das Beste für das Kind

Warum härter gegen Impfgegner vorgegangen werden muss

Es ist ein Bericht, wie man ihn im 21. Jahrhundert nicht mehr erwartet hätte: Die Masern sind wieder im Aufbruch, in manchen Ländern nahmen die Fälle epidemisch zu, auf den Philippinen haben sie gar bis zu 70 Menschen dahingerafft. In Oregon, in den USA, muss ein Ehepaar nun mehr als 80.000 Dollar zahlen für eine Notbehandlung ihres Kindes, nachdem es fast an Masern verstorben ist. Geimpft war das Kind nicht, und so musste es mehrere Tage lang behandelt werden. Wie in Berichten hervorgehoben wurde, hätte eine Impfung nur knapp bis zu 30 Dollar gekostet. Warum lassen es Eltern also so weit kommen, dass ihre Kinder an verhinderbaren Erkrankungen sterben? Das ist wohl die große Preisfrage. 
Auch in Deutschland gibt es mehrere bekennende Impfgegner, häufig sind sie zur selben Zeit auch bekennende Homöopathen. Sie gehen einerseits moderat vor und erkennen der allgemein anerkannten Schulmedizin ihren Rang und ihr Wirken ab, obwohl sie zumeist womöglich selbst als Kinder geimpft wurden und es dadurch schafften, so lange zu leben. Andere von ihnen hatten womöglich Glück, nicht zuvor durch eine einfache bakterielle Infektion dahingerafft worden zu sein. Sie sagen zeitlebens gerne, dass Kinder Krankheiten aussitzen müssten, um sich gegen sie abzuhärten. Andere behaupten, dass Schmerzen sich nur durch schlimmere Schmerzen behandeln ließen. Eine dritte bekannte Gruppierung setzt vor allem auf Naturheilkunde und krude Erzeugnisse wie etwa die germanische Medizin. Die radikalere Fraktion der Impfgegner, benannte Homöopathen zählen häufig auch hierzu, behauptet gar, dass Impfungen dazu gebraucht würden, um Kinder vorsätzlich zu erkranken, sie mit nicht-infektiösen, chronischen Krankheiten wie etwa Autismus anzustecken, was aber in der Praxis unmöglich ist. Besonders diese radikale Fraktion ist besonders gefährlich, da sie mit ihren Vorstellungen allein sind: Auf sozialen Netzwerken finden sie sich mit Gleichgesinnten zusammen, um sich über alternative Heilmethoden auszutauschen, um sich bei Krankheiten zu informieren, wie sie sie behandeln sollten, und ob sie irgendwo auch alternativ praktizierende Ärzte oder Heilpraktiker finden können, die ihnen weiterhelfen können. Niemand geht gegen sie vor, und sie wissen das. Eingeschritten wird erst, wenn jemand Außenstehendes darüber Wind bekommt und sie anzeigt. Das birgt aber ein Problem: Angezeigt werden sie meist nur, wenn Kinder involviert sind; praktizieren sie ihre evident wirkungslosen Praktiken gegen sich selbst, so wird meist keine Anzeige erstattet. Sie sind erwachsene Menschen und tragen für sich Verantwortung. Wenden sie sie aber an ihren Kindern an, so können diese selbstverständlich nichts machen, sie sind ihren Eltern schutzlos ausgeliefert. Entsprechend muss die Exekutive einschreiten, um sie vor ihrem sicheren Verderben zu retten. Kinder werden also unmittelbar in die Verschwörung ihrer Eltern gezogen, sie können sich nicht wehren. Das bedeutet aber auch: Fallen die Eltern nicht auf, so ist es schwierig, den Kindern zu helfen. Sie schotten sich ab, und fallen höchstens in der Schule auf, wenn sie krank sind, gebeten werden, zum Arzt zugehen, dort aber nicht hingelangen, weil sich die Eltern traditioneller Schulmedizin verweigern. Die Eltern werden sie somit homöopathisch oder anderweitig behandeln, nur eben nicht gesichert behandeln können, und somit wird die Behandlung ein Spiel mit dem Feuer. Eine Erkältung mögen sie cum achum et krachum noch überstehen, doch haben sie Tetanus (wie das Kind im Artikel), Masern oder Fieber, sind sie garantiert dem Tode geweiht. 


Nun aber auch ein paar Fakten, um die Sache etwas aus dem populistischen und repetitiven Sektor zu holen - in Deutschland ist es nämlich bei Weitem nicht so schlimm wie es anderswo ist, beispielsweise auf den Philippinen, wo die benannten 70 Maserntoten verstarben, weil sie dem Internet vorbehaltlos glaubten, ohne Gegenrecherchen vorzunehmen. Deutschland kann aber auf eine äußerst hohe Quote bei Impfungen vorweisen, insbesondere bei Schulanfängern: Laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts (PDF) kann man erkennen, dass, obwohl die Zahlen bei manchen Impfungen leicht rückläufig sind, kann man dennoch behaupten, dass die Abdeckung so dicht ist, dass die Wahrscheinlichkeit, sich mit einer solchen Erkrankung wie etwa Durchfallerkrankungen anzustecken, äußerst unwahrscheinlich ist. Wer es etwas genauer wissen will, in Form von konkreten Zahlen und für jeweilige Bundesländer, muss jedoch in Sachen Aktualität ein wenig kürzer treten, da hierfür nur die Zahlen von 2013 bis 2015 verfügbar sind, aktuellere Daten sind nicht erhältlich. Dennoch sprechen auch diese Zahlen eine klare Sprache: Mindestens drei Viertel aller Deutschen waren geimpft seit dem empfohlenen Alter, zu welchem eine Impfung vorgenommen werden sollte. Bei Polio ist die Abdeckung bereits bei 95 Prozent. Auch bei den anderen Erkrankungen nimmt die Impfquote auch zu, bei drei Jahren ist die Masernimpfquote ebenfalls auf 95 Prozent (die Zahlen finden sich ebenfalls in einem (PDF) des Robert-Koch-Instituts). In Deutschland müsste man sich also nicht aufregen, möchte man meinen, schließlich ist die Chance, in Deutschland wird man wahrscheinlich nie erkranken, weil man entweder niemandem mit Masern begegnen wird, oder man eben selbst geimpft ist, und somit nicht angesteckt werden kann. Deutschland ist also ein sicherer Hafen für alle Menschen, die die Ära der Impfstoffe durchschritten haben. Gleichzeitig sollte man aber auch nicht vergessen, dass es noch immer mehr Menschen gibt, die der Schulmedizin entsagen. Die Zahlen sind nicht mehr aktuell, und wer die Nachrichten verfolgt, der bekommt mit, dass es eben immer mehr Homöopathen gibt. Glaubt man dem Bund deutscher Heilpraktiker, so werden ihre Deinste bereits intensiv in Anspruch genommen, mit 128.042 Patienten täglich, 46.607.332 Patienten alljährlich. Natürlich kann man jetzt sagen, dass Patienten, denen nicht geholfen wird, auch häufiger vorstellig werden, bis sie schließlich erkennen, dass die Medikamente, die man ihnen verschreibt und verabreicht, nicht helfen, und sie schließlich den Kontakt abbrechen. Eine sofortige Absetzung wäre bei Globuli und dergleichen möglich und ungefährlich, immerhin beinhalten sie nur ein Minimum an Medikamenten enthalten, ein prozentualer Anteil im unteren Dezimalbereich. Diese Verdünnung nennt sich «Potenzierung» und gibt es in verschiedenen Stufen, wie sich genauer auch auf Wikipedia nachlesen lässt. Manch einer möchte stutzig werden: Wie kann ein Medikament, welches im Ernstfall um das 50.000-fache verdünnt wurde, wirken? Da helfen auch die Schüttelschläge, welche angewandt werden, nichts, dabei versucht man, etwas zu vermengen, was praktisch nicht mehr vorhanden ist. Sie sprechen dabei von einer sanften Heilwirkung, die keine Heilwirkung mehr ist. Es ist, wie es schon des Öfteren in den Medien auch dargestellt wurde, entweder reines Zuckerwasser mit einem absoluten Minimum an Zucker, oder eben bloß stilles Wasser, ohne Wirkung, womöglich sogar ohne Wirkung. 
Woher rührt also diese Neigung zu Quacksalbern und ihrem Schlangenöl, wenn man es so ausdrücken wollte? Einerseits ist es die klassische Kritik an «Big Pharma» - der Hass auf die pharmazeutischen Großkonzerne, die die Märkte oligarchisch dominieren: Einige wenige Konzerne wie Pfizer, Bayer, und dergleichen halten alle Kunden unter ihrem Joch, da es ausweglos ist, sie zu umgehen, und so sind die Kosten immens, ihre Profite hoch. Dem möchte man aus dem Weg gehen, und wirft ihnen kurzerhand vor, sie über den Tisch zu ziehen, ihnen Tand anzudrehen, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Man möchte alternativ erscheinen, wie jemand, der schlauer ist, und die Lügen nicht länger glaubt, welche einem die Mainstreammedien andrehen wollen. Dieser Jemand geht einen eigenen Weg, und wendet sich den alternativen Heilmethoden zu. Ob er ihn überleben wird, das wird die Außenwelt wahrscheinlich nie erfahren. Man wärfe stattdessen dem Mainstream vor, ihn über «Chemtrails», Kondensstreifen im Himmel, die giftige Metalle über den Menschen verstreuen, um sie gehirnzuwaschen und zu kontrollieren, und gegen die man sich nur mit den markanten Aluhüten schützen kann, getötet zu haben, um ihn als Dissidenten auszumerzen. Diese Denke trifft nicht zwingend auf alle Homöopathen zu, doch insbesondere in der heutigen Zeit, in der Menschen immer häufiger zusammenfinden, um sich auszutauschen, aber auch, um ihre Theorien ungefiltert auszutauschen und weiter zu verbreiten. Man kann also festhalten: Manchmal ist es auch ein pubertärer Trieb nach Rebellion gegen die Obrigkeit und gegen die Massen, das unbedingte Anderssein, um jeden Preis. 
Was aber soll man denjenigen vorwerfen, die tatsächlich überzeugt davon sind, was sie da reden, was sie einnehmen? Um an Homöopathie und den zugrundeliegenden Placebo-Effekt zu glauben, muss man zunächst der gesamten Wissenschaft entsagen, praktisch dem Grundstein des Planeten, auf dem wir alle leben. Erst, wenn man feierlich bekundet, nicht länger an die Wissenschaft und die wissenschaftliche Methode zu glauben, kann man auch behaupten, dass die Homöopathie so weit gehen kann, auch Krebsleiden und HIV-Infektionen zu heilen (es gibt tatsächlich Homöopathen, die behaupten, dass Globuli Krebsleiden heilen könnten; etwaige Artikel werden hierbei aber nicht geteilt: Falschnachrichten darf keine Stimme gegeben werden). Es wäre zumindest halb so wild, blieben Menschen, die an Placebos glauben, es für sich behielten, sie bei Leiden einnähmen, und auf ihrem Sterbebett erführen, dass sie einer Lüge aufsaßen. Doch sie behalten es nicht für sich, sondern verbreiten ihren Glauben wie einen Virus. Woran liegt es aber dann, dass Wesen der Gattung Homo sapiens (denkende Menschen) auf solche Quacksalber hereinfallen? Autoren auf dem Quackometer Blog haben sich bereits vorab mit dieser Frage befasst, und kamen unter anderem zu dem Entschluss, dass Anwender homöopathischer Mittel vor allem durch den schnellen Erfolg überzeugt wurden: schnell erfolgt nach der Anwendung eine Milderung ihrer Leiden, wobei es bei herkömmlicher Schulmedizin etwas länger dauern mag, die Inkubationszeit kann mehrere Wochen betragen. Der Unterschied zwischen beiden: Die Schulmedizin heilt. Die Homöopathie hingegen nicht. Die anfängliche Freude über baldige Heilung mit frühen Erfolgserlebnissen schlägt schnell um in das zuvor erlebte Leid. Der Text bietet aber noch einen deutlich interessanteren Ansatz, um zu verstehen, woran es liegen könnte, dass Menschen auf die Masche der Homöopathie hereinfallen: 

The philosopher Stephen Law describes in his book Believing Bullshit how people get trapped in cult like thinking. He describes it as getting sucked into an intellectual black hole. That is, once you pass a threshold  of belief there is no way out for you. You are trained to think in certain constrained ways that prevent you seeing your own obvious errors. You are condemned to believe things that the outside world sees as absurd. Worthington Hooker anticipated one way you can get stuck in that hole in his next reason why medical delusions persist: the disposition to theorise instead of encountering the labour of strict observation.
 Man geht also davon aus, dass Menschen, die an die Homöopathie glauben, in ein intellektuelles Loch gesogen wurden, und nicht mehr herausfinden, weil sie im Narrativ des Wenigen, welches viel hilft, feststecken, und für Argumentationen von außen unzugänglich geworden sind. Dabei bliebe jedoch die Frage: Wie konnten sie erst so tief hineingezogen werden? Vielleicht war es reine Neugierde, vielleicht aber auch das reine Bewusstsein, sich darauf einzulassen, sich praktisch in der Hoffnung, überirdisches Wissen zu erlangen, zu wähnen. All das sind reine Spekulationen, welche nur auf zwei Wegen gelöst werden können: Entweder macht man einen ehemaligen Glaubensanhänger aus dem Kreise der Homöopathen ausfindig, und leitet aus seinem oder ihrem Wissen Ideen und Möglichkeiten heraus, oder man erlernt eine Praxis, wonach man in die Köpfe der Menschen hineinschauen kann. Ersteres ist hingegen wahrscheinlicher. Eines sticht aber dennoch heraus: Die angebliche Möglichkeit, dass Menschen aus einem solchen Sog nicht mehr herauskommen können. Es ist wahrscheinlich und abstrus zugleich; ein zum Denken fähiges Wesen sollte dazu fähig sein, sein Denken zu ändern. Theoretisch ist das auch gegeben. Es bedarf dabei nur eben einem essentiellen Bestandteil, der dies überhaupt ermöglicht: Der Wille, dies auch zu tun; sich für etwas zu öffnen, und diese Idee anzunehmend aufgrund einer argumentativen Überlegenheit. Für Argumente sind diese Glaubensanhänger jedoch nicht mehr zugänglich, immerhin überließen sie sich einem pseudomedizinischen Felde, in dem Medikamente potenziert werden, bis sie schließlich bis zur Unkenntlichkeit wirkungslos gefiltert wurden. Mit Wissenschaft und somit dem Willen, sich allein dem besseren Argument zu ergeben, hat all dies nichts mehr zu tun, und somit wäre es hanebüchen, zu glauben, dass Argumente bei diesen Menschen noch helfen können. Es wäre also Zeitverschwendung, sich auch nur ansatzweise argumentativ mit diesen Menschen auseinanderzusetzen. Wie beschrieben, sind sie unzugänglich für alles, was ihnen widersprechen mag; hat man jedoch ein Interesse daran, mehr über sie (den Homöopathen) zu erfahren, so mag es inspirierend sein, mit ihnen zu sprechen. Solange aber jemand keinerlei Interesse daran hat, tatsächlich über ein Thema zu sprechen, gerne auch über das eigene, ist auch jedes noch so intensive und angeregte Gespräch vergebene Liebesmüh'. Letztlich spricht man auch mit Erwachsenen, und wenn diese so starrsinnig sind, sich wie kleine Kinder zu verhalten, so ist dem nun mal so, und man kann sich ihnen nicht widersetzen, warum sollte man auch. Schließlich sind homöopathische Mittel wie Drogen: Nutzt man sie an sich selbst und an niemandem sonst, schadet also auch niemandem sonst, so fügen sie auch niemandem einen Schaden zu und begehen infolgedessen kein Verbrechen. Sie dementsprechend zu kriminalisieren wäre Unfug, wenngleich man aber, anders als beim Drogenkonsum, keinen Opfern Schaden zufügt. Kritisch wird es erst, wenn Kinder involviert sind in diesem Gebrauch von homöopathischen Mitteln, wie bereits eingangs beschrieben wurde. Es ist eine Sache, selbst homöopathische Mittel gegen Krankheiten einzusetzen, doch es ist etwas anderes, wenn man Kinder darin mit einbezieht. Ab dann sollten auch Jugendämter oder Hausärzte einschreiten, mit der Polizei als ausführende Kraft, die die Kinder aus den Fängen ihrer Eltern entreißt. Kinder dürfen nicht aufgrund des Wahnsinns ihrer Eltern zu Schaden kommen, schließlich hatten sie keine Chance, es zu verhindern. Allerdings könnten sie eigenständig die Initiative ergreifen, und ihren Lehrern in der Schule davon erzählen, was aber voraussetzt, dass sie erkennen können, dass Homöopathie ihnen mehr schadet als nicht. Wäre es also sinnvoll, es frühestmöglich - in der Grundschule - die Thematik zu behandeln? Womöglich. Das sollten allerdings Lehrkräfte und sonstige fachkundige Personen beurteilen. Sie können es besser einschätzen. 
Bezüglich des Themas der Impfungen hat der Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD) einen interessanten Vorschlag gemacht, wie auch das Hamburger Nachrichtenmagazin ZEIT ONLINE berichtete: Man sollte es verpflichten. Kinder müssen demnach geimpft werden. Damit diese Verpflichtung eingehalten wird, muss es überwacht werden. Da man Impfungen gegen Masern, Röteln und so weiter bereits im Kindesalter vornehmen lässt, böten sich gute Möglichkeiten, es zu überwachen, auf Kommunalebene könnten sie erzwungen werden. Natürlich mag nicht jedem diese Idee gefallen, doch auch in Sachen Wahnsinn bei Homöopathie ließen sich auch frühestmöglich Kinder geschützt werden vor ihren Eltern. Werden sie älter, werden sie auch wehrfähiger, und könnten selbst die Flucht ergreifen. Bei Kindern von unter 12 Jahren kann das nicht vorausgesetzt werden, da sie noch unbedingt abhängig sind von ihren Eltern, sie unter ihrem Schutzschirm stehen. Mit einer unverzüglichen Impfpflicht könnten Zuwiderhandlungen schnellstmöglich geahndet werden, Kinder würden somit geschützt. Es sollte also vielleicht angedacht werden. 

Im Jahre 1882 hielt Robert Koch seine berühmte Rede über seine Entdeckung des Tuberkelbazillus, den Erreger der Tuberkulose. Damit ebnete er auch den Weg zur Verhinderung dieser Krankheit, sodass auch diese Krankheit keine Opfer mehr fordern musste. Wie auch in einem Artikel des Deutschen Ärzteblattes zu lesen ist, legte Koch damit  «einen wesentlichen Grundstein für die spätere Entwicklung der Mikrobiologie, der Hygiene und auch der Immunologie». Im Jahre 1928, knapp 46 Jahre später, entdeckte der englische Physiker Alexander Fleming das erste Antibiotikum, Penicillin, wenn auch nur durch Zufall. Auch er konnte damit einen Grundstein legen in der Medizin. Diese beiden Meilensteine in der Wissenschaft liegen nun weit zurück, und die Menschen scheinen sich von diesen bahnbrechenden Erkenntnissen weg zu bewegen, zurück in eine Zeit, in welcher die Menschen über diese Mittel noch nicht wussten, und für die viele verhinderbare Krankheiten den sicheren Tod bedeuten. Was könnte das für die Menschheit bedeuten? Dass sie bald in ihrer Population zurückgehen könnte? Zumindest für Flora und Fauna könnte es eine Wohltat sein, die ökologischen Fußabdrücke würden weniger. Der Planet könnte einmal Luft schnappen, sich ein wenig erholen. Einziges Malus bei einer solchen Entwicklung (die so aber nicht stattfindet, die Ursachen für einen Rückgang in der menschlichen Population hätte, wenn überhaupt, andere Gründe; noch sind die Impfgegner in der Unterzahl. Die Ausbreitung von anderen epidemischen Krankheiten wie AIDS, Malaria und Cholera, aber auch Typhus, wäre da wahrscheinlicher) ist, dass die einzigen Unschuldigen, nämlich die Kinder, die Hauptlast tragen, da sie noch keine Schuld auf sich lasten konnten und dennoch in die Unverantwortlichkeit von Wahnsinnigen gezogen werden. Darum wurde ihnen auch der teils zynische Titel gewidmet. 
Was aber kann man gegen Impfgegner nun tun? Zuvor wurde benannt, dass die von SPD-Politiker Karl Lauterbach verordnete Impfpflicht durchgesetzt werden sollte; ansonsten sind aber auch die Krankenkassen in die Pflicht zu ziehen: Sie müssen endlich aufhören, Homöopathie als operatives Mittel anzubieten. Homöopathie kann keine wissenschaftlich fundierte Basis liefern. Sie also als wirksames Heilmittel anzubieten, zu propagieren, ist brandgefährlich, da dadurch auch Verschwörungstheoretiker in ihren Vorstellungen beflügelt und bestätigt werden. Das ist für eine Gesellschaft, die die Wissenschaft vor Irrglauben stellt, ein untragbares Konvolut, auch wenn die Krankenkassen selbst nur wenige Fälle - SPIEGEL ONLINE berichtet von schätzungsweise einem von zehn Fällen -zahlen, ist es dennoch ein Skandal. Ebenso skandalös ist, dass deutsche Apotheken diese Mittel vertreiben dürfen, und dies auch tun (auch wenn nur wenige von diesen überhaupt verschreibungspflichtig sind; Umsätze werden damit dennoch generiert). Auch von den Hochschulen, den Hoheitsgebieten der Wissenschaft, muss die Homöopathie verbannt werden, vor allem aus dem Medizinstudium. Im letzten Jahre hat darüber der Bayerische Rundfunk berichtet, als es zu einem Eklat kam über die Debatte der Einbringung von Homöopathie an der Frühchenstation der LMU München und dem dort ansässigen Kinderspital. wie man auch beim Studium des Artikels auffällt, steht dahinter eine Lobbygruppierung, die Carstens-Stiftung, eine Gruppierung, die sich für Naturheilkunde und Komplementärmedizin einsetzt. Gegen sie ist nichts einzuwenden, als dass sie mutwillig versucht, die Schulmedizin zu unterwandern, wenn sie ihre Mittelsmänner und -frauen aussendet, um Krankenhäuser zu infiltrieren. Diese teils militaristische Sprache muss eingesetzt werden, da es sich nur so darstellen lässt: Wie bereits geschrieben, gibt es für homöopathische Heilmethoden keine wissenschaftlich fundierten Belege, die ihre Wirksamkeit jenseits des Placebo-Effekts bezeugen. Krankenkassen, Krankenhäuser und Apotheken (um sie ein wenig zu bündeln) sollten aber nichts vertreiben, was den Menschen nicht nachweislich hilft. Selbstverständlich und zweifellos bezeugt das aber lediglich die kapitalistische Ader dieser Institutionen (mindestens aber der ersteren beiden; die Causa LMU München ist ein Sonderfall, und spiegelt nicht die Regel wieder) derartiger Anstalten> Es besteht eine Nachfrage, und es gibt zahlungskräftige Interessenten, somit erfüllen sie kraft ihrer Funktion diese Nachfrage mit dem entsprechenden Angebot. Jegliche Ethik bezüglich der medizinischen Verantwortung - Fehlanzeige. Dabei können Apotheken und Krankenkassen nicht wie gewöhnliche Dienstleistungsunternehmen hantieren, ihnen entbehren sie durch die Produkte, die sie vertreiben, und die Dienstleistungen, die sie (die Krankenkassen), die sie anbieten. Die Sonderrolle, die homöopathische Mittel einnehmen in der Gesetzeslage, muss verworfen werden, bis Homöopathen eine nicht länger anfechtbare Studie vorweisen können, die eine repräsentative Anzahl an Probanden beinhaltet, und dennoch beweist, dass homöopathische Mittel tatsächlich Krankheiten heilen können. Und bis das gewährleistet ist, müssen sie weiter als normale Konsumgüter ohne medizinische Wirkung vermarktet werden. Kinder, indessen, müssen geschützt werden vor ihren homöopathischen Eltern. Lehrer in Grundschulen sollten das Thema im Biologieunterricht ansprechen, Kinder sollten sich gegebenenfalls darüber aussprechen können, Sozialarbeiter an Schulen sollten sie dabei unterstützen. Homöopathie ist ein Irrglaube, und muss geahndet werden, wenn der Schaden über den Anwender hinausgeht. Deutschland muss sich offenkundig zum Humanismus und der wissenschaftlichen Methode bekennen. 

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