Der will nur spielen

Mensch, Hund und Wolf in Deutschland


Die Boulevardpresse lebt in der Regel von recht emotionalen Geschichten, die eine einfältige Leserschaft prägnant anzusprechen weiß. Dazu gehören Geschichten wie die des zweijährigen Julen aus Spanien, der in einen improvisierten Brunnenschacht stürzte und nach einer mehrtägigen Rettungsaktion geborgen werden konnte; dass viele Flüchtlinge mit einem Handy in der Hand nach Deutschland gelangen, so als ob sie vor dem Krieg ein normales Leben geführt hätten; oder dass ein Kampfhund ein kleines Kind totgebissen hat. Es sind solche Geschichten, die die Menschen auf einer niederen Ebene ansprechen, weil sie auf Emotionen bauen. Vor allem führen sie aber auch zu einem: Hass. Und Diskriminierung. Das trifft Flüchtlinge - aber auch Hunde. 

Die Mär von der Meinungsfreiheit

Warum das Recht auf freie Meinungsäußerung im 21 Jahrhundert ein Drahtseilakt ist

Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling schrieb in seinen Känguru-Chroniken die folgenden Worte: «Ihr habt da was falsch verstanden, zu meinem Verdruss: Meinungsfreiheit heißt, dass man seine Meinung kundtun darf. Nicht, dass man es muss.» Und Recht hatte er! In Zeiten des Internets hat nahezu jeder die Möglichkeit, seine Meinung zu nahezu allen Themen ungefiltert in die Welt hinauszuschicken. Besonders das jeder bereitet aber umso mehr Probleme, denen man sich nur mit Samthandschuhen annähern kann.