Deutschland und die Frauen

Warum Deutschland in Sachen Frauenrecht hinterherhinkt

Am achten März zelebriert bekanntermaßen die ganze Welt den Tag der Frau. In Berlin ging die rot-rot-grüne Regierung sogar so weit, den Feiertag kurzerhand als gesetzlichen Feiertag zu ernennen, sodass alle Arbeiter, Männer wie Frauen, einen freien Tag genießen können, entweder für die Familie, für sich selbst, oder für mehr Gleichberechtigung auf die Straße zu gehen. Manch ein äußerst maskuliner Mann hält solche Feiertage vielleicht für linksgrünversiffte Meinungsdiktatur und für diktatorische Indoktrination, um die wahren Männer nach und nach auszulöschen. Dabei hat der Feiertag durchaus eine relevante Bewandnis: 

Besonders in Theokratien und in vielen afrikanischen Ländern, aber auch in Schwellenländern wie Indien genießen Frauen noch lange nicht die gleichen Rechte wie Männer, dort herrsche noch patriarchale Strukturen vor, bei denen Frauen in der westlichen Welt sich glücklich schätzen können, nicht in irgendwelchen Dörfern in der afrikanischen Steppe geboren worden zu sein. Dabei sollen die Völker und Stämme, die dort heimisch sind, keineswegs diffamiert werden, doch eines ist wohl klar: Geht es um die Rechtslage von jungen Mädchen und (jungen) Frauen, so kann man wohlweislich behaupten, dass es damit nicht weit her ist. Genitalverstümmelung gehört zum Ritual, die Rollen wirken archaisch, schaut man sie sich so an. Aufstiegschancen innerhalb ihres Systems? Fehlanzeige. Eien Frau ist mehr Besitztum als freies Menschenwesen. In der westlichen Welt ist man dort schon deutlich weiter, und doch noch nicht am Ende: Noch immer herrschen toxisch-maskuline Ressentiments vor, wonach Frauen vom Manne besessen werden, sie sich alles von ihm gefallen lassen müssen, und sie überhaupt über die drei K - Kinder, Kochen, Kirche - keinerlei Befugnisse haben. Einen eigenen Job brauchen sie nicht, steht ihnen auch nicht zu, sie haben sich um die Erziehung und den Haushalt zu kümmern. Die Spitze des Unerhörten erreicht es bei Vergewaltigungen: Betroffene erzählen davon, dass man ihnen auf der Polizeistation dazu riet, sich gut zu überlegen, ob sie eine Anzeige erstatten wollten, immerhin könnte das die Zerstörung des gesamten Lebens des Täters zur Folge haben; dass ihr Leben durch die Vergewaltigung zerstört wurde, fand dabei keinerlei Beachtung. Eine grausige Vorstellung, wenn man sich vorstellt, dass derartige Fälle sich in unserer zivilisierten Gesellschaft abspielten, und nicht etwa in einem Land, von welchem man bereits weiß, dass es mit der Jurisprudenz nicht weit her ist. Mit Frauenrechten ist es also nicht so einfach, um nicht zu sagen: Frauen haben es ziemlich schwer in unserer Gesellschaft. Um den Text aber nicht zu weit auszubreiten, soll aber speziell auf einen Punkt fokussiert werden: Frauen in Führungspositionen, und wie man das Ungleichgewicht - selbstverständlich sind Frauen in Führungspositionen in der drastischen Unterzahl - beheben könnte. Ein Beispiel, welches sich größter Beliebtheit erfreut, ist die Idee, eine für alle deutschen Unternehmen verbindliche Quote einzuführen. Das Problem dabei: Diese Quote, weil eben verbindlich, zwingt die Unternehmen in eine gerechte Machtverteilung. Warum das schlecht ist, dazu gleich mehr, nach dem Absatz. 


Gerechtigkeit zwischen den Menschen sollte essentiell sein, darüber dürfte geschlossene Einigkeit herrschen, bis auf die Menschen, die eine derart verschrobene Vorstellung der Geschlechter besitzen, dass sie jeglicher Ernsthaftigkeit entbehren. Diejenigen aber, die eine sinnvolle Position gegenüber dieser Thematik vertreten, sind durchaus für einen Zuwachs an Gerechtigkeit. Geht es aber um ihre Umsetzung, dann scheiden sich die Geister. Bei Führungspositionen ist es besonders brenzlig, aus mehreren Gründen: Kritiker der Quote stellen nicht selten schnippisch die Frage, warum eine solche verpflichtende Quote allein bei Führungspositionen umgesetzt werden soll, und nicht etwa auch bei ganz gewöhnlichen Berufen, wie beispielsweise in Handwerksberufen, als Schreinerinnen, Tischlerinnen, etc. Sie übersehen dabei geflissentlich einen wichtigen Aspekt, der mit Führungspositionen einhergeht: Ist man CEO oder einfacher Chef in einem Unternehmen, so handhabt man die Geschicke des Unternehmens, trifft wichtige Entscheidungen mit teils fatalen Konsequenzen. Einfache Arbeiter und Angestellte verfügen über solche Macht nicht, sie treffen allein Entscheidungen, die sie selbst und ihre Nächsten im äußersten Fall betreffen, nie aber ein hoch dotiertes Unternehmen. Das ist ein erheblicher Unterschied. Entsprechend wird auch auf der Stelle deutlich, was genau bezweckt werden soll, neben dem Hauptaugenmerk - dem Einschleusen von Frauen in hohe Stellen, um für Gerechtigkeit zu sorgen: Es geht vor allem darum, neues Kolorit in die Führungsstellen einzuführen. Frauen und Männer unterscheidet so einiges, das ist nicht bloß ein Cliché, die Hormone Testosteron und Östrogen bewirken durchaus Attribute, die Frauen und Männer trennen wie Tag und Nacht. Auswirkungen ließen sich also durchaus vermerken, erteilte man ihnen die Führung eines Unternehmens. Beispielsweise tendieren Frauen eher dazu, nicht mit ihrer Arbeit zu prahlen, sich hervorzuheben mit ihren Leistungen, anders als ihre männlichen Konterparts. Das hat wiederum zur Folge, dass sie nicht die ihnen gebührende Anerkennung erfahren, ganz zu schweigen von den Gehaltserhöhungen oder Afustiegschancen, die ihnen zustünden (darüber berichtete unter anderem die Harvard Business Review). Bescheidenheit, obgleich eine Tugend, wird in diesem Verhältnis zur Folge einer Stagnation im beruflichen Durchbruch. Gleichzeitig muss man sich aber auch eine Frage stellen: Frauen, die nicht einmal in die nähere Auswahl in der Führungsnachfolge gelangten, überhaupt für diese geeignet sind. Dies ist eine Frage, die unbedingt gestellt werden muss bei der Frage, ob Diversität in der Führung erzwungen werden sollte. Damit eine solche Entscheidung getroffen werden kann, muss zunächst das entsprechende Bewerberfeld vorliegen, also ausreichend Frauen und Männer, die an dieser Stelle interessiert sind. In der nächsten Instanz müssen die Qualifikationen begutachtet werden. Die Führung ist kein einfaches Metier, es ist, um nicht zu übertreiben, die wohl schwierigste Etage im beruflichen Aufstieg, der Zenit. Da lässt man auch nicht jeden ran; entsprechend kann nur die Crème de la Crème auserwählt werden. Geschlechter sollten dabei keine Rolle spielen, so weit die Theorie. Ob kollektive Misogynie bei der Nachfolge also eine Rolle spielte und dadurch diese bahnbrechende Disparität zur Folge hatten, ist schwer zu beantworten, da sie auch schwer nachzuweisen ist. Wer selbst einen Migrationshintergrund vorzuweisen hat, und sich schon einmal um einen Job bewarb, jedoch abgelehnt wurde, kennt die Probleme, die auftreten, wenn man die Befürchtung hat, dass der Chef oder Personalmanager rassistische Ressentiments bediente, und darum eine Ablehnung trotz der ungemein hohen Kompetenz präferierte. Es ist schwer nachzuvollziehen, da ein Mensch die Entscheidung traf; der Entscheidungsprozess fand im eigenen Kopf statt, davon in physische Form übergegangen ist lediglich eine Absage in Form eines Briefes. Und dass dabei die Wahrheit formuliert wird, steht eben zur Debatte. Kein Personalmaanger oder Chef würde jemals freiwillig schreiben, dass man den oder die Bewerberin ablehnen musste, weil er oder sie arabischer Abstammung oder eben eine Frau ist. Selbiges gilt auch für eine Ablehnung aufgrund der sexuellen Orientierung (was jedoch nicht mit Intersexualität oder Transsexualität zu vergleichen ist; dies ist einzustufen mit der ersten Gruppierung) - Entscheidungen dieser Art lassen sich nicht nachweisen. Zumindest in Sachen Diskriminierung in der Führung gibt es zumindest den Ansatz, davon auszugehen, da eine horrende Diskrepanz besteht. Laut Statista werden insgesamt 22,6 Prozent aller Unternehmen in Deutschland durch Frauen geführt, das entspricht nicht einmal einem Viertel aller Unternehmen. Im Gegenzug bedeutet das, dass etwa 77,4 Prozent aller Unternehmen durch Männer geleitet werden, mehr als Dreiviertel aller Unternehmen. Sicher lassen sich demgegenüber viele Frauen in Führungspositionen benennen, in Politik wie in Wirtschaft: Frau Dr. Angela Merkel, die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland; Janet Yellen, Vorsitzende der US-amerikanischen Federal Reserve, welche abgelöst wurde durch Jerome Powell; bei BMW arbeitet im Personalvorstand ebenfalls eine Frau: Milagros Caiña Carreiro-Andree; die Deutschland-Chefin für den Megakonzern IBM stellt Martina Koederitz; etc. Es gibt also durchaus Frauen in Vorständen, man muss sie nur suchen. Oder besser gesagt: Leider muss man sie suchen, es mangelt ihnen an Präsenz in der breiteren Öffentlichkeit. Jungen Mädchen fehlt es infolgedessen auch an Vorbildern, an denen sie sich orienteiren können. Egal, wie viele es dort draußen geben mag, immer wieder müssen strebsame Mädchen erneut die Vorbildrolle für andere übernehmen, Eigenintiative ist und bleibt das A und O in dieser Angelegenheit. 
Viele möchten anprangern, dass Frauen sich, geht es um Führungspositionen oder generell Rollen, in welchen sie die Entscheidungsmacht in ihren Händen hielten, nicht genügend engagieren. Dafür spräche das Argument vorab, wonach Frauen einfach zu bescheiden sind, um nach vorne zu preschen, an die Spitze der Nahrungskette. Quoten sollen Frauen nach oben erzwingen, katapultieren mehr oder weniger. Wollte man ein solches Paritätsgesetz, wie es gemeinhin genannt wird, verletzte man auch die Verfassung, welche gleiches Recht für alle propagiert. Das setzt wiederum auch voraus, dass gleiches Recht für alle durchgesetzt wird, und daran könnte eine Schlagrichtung gegen eine Quote scheitern, sollte man feststellen können, dass Frauen unglecihmäßig viele Hürden in den Weg gestellt werden, welche zum Zwecke haben, sie nach Möglichkeit von Führungspositioenn fernzuhalten. Damit das aber belegt werden kann, bedürfe es einer konkreteren Analyse, die noch nicht in Gang gesetzt wurde. Da es aber auch nicht so einfach ist, Studien zu einem solch abstrakten Vorwurf in die Wege zu leiten, ist die Anzahl an Informationsmaterialien entsprechend karg. Auch darum sollte sich nicht allein auf rein deutschsprachige Studien zurückgegriffen werden, deren Informationen auf Studien auf dem deutschen Markt beschränkt sind. Zeitstempel sollten ebenfalls keine allzu große Rolle spielen. Die Situation hat sich in den letzten Jahren bis Jahrzehnten nicht sonderlich geändert, auch die Geschlechter durchliefen dahingehend keine sonderliche Veränderung. Welche Aussagen können wir also bislang treffen? Nun, zunächst sollte man mit Vorurteilen abbauen: Dass nur wenige Frauen im Management oder als CEOs arbeiten, soll angeblich vor allem daran liegen, dass sie sich vor allem eher mit dem Familienleben und der Kindererziehung beschäftigen. Man sagt ihnen nach, den Karrierepfad zu meiden, um lieber Kinder großzuziehen, ihren Männern eine gute Hausfrau zu sein. In erster Linie klingt das sexistisch, darüber hinaus lässt sich das auch faktiziert widerlegen: Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2017 nahezu Dreiviertel aller Frauen in Deutschland erwerbstätig (wobei die Zahl sich noch einmal aufschlüsseln lassen müsste, um zu verstehen, in welcher Art Erwerbstätigkeit diese Frauen sich befanden). Das bedeutet, dass sich bereits drei Viertel aller Frauen eher um ihre Arbeit im Bureau als um ihre Kinder kümmern mussten; die Kinder drei Viertel aller Frauen in Deutschland befanden sich nicht zuhause bei ihrer Mutter sondern in einer Kindertagesstätte. Von einer Präferenz des Haushalts über einem (zusätzlichen) Einkommen im Haushalt zu sprechen ist also vage. Vage, weil man nicht sicher sein kann, ob sich diese Frauen bewusst und freiwillig dazu entschieden, arbeiten zu gehen, und sich nicht doch zuhause selbst um ihre Kinder kümmern wollten. Mitunter erließ man den Frauen nicht einmal die Wahl zwischen Arbeit und Haushalt. Und dennoch: Frauen gehen arbeiten, sie werden nicht zuhause gehalten, davon kann sie auch keine Prämie abhalten. Bliebe aber noch ein weiteres Vorurteil: Frauen entschieden sich zumeist für typische «Frauenberufe», also beispielsweise den Beruf der Friseuse, Erzieherin, Sekretärin, etc. Diese Aussage stimmt auch - bedingt. Bekannt ist, ausgelöst durch eine Debatte über den sogenannten «Gender Pay Gap» - ein Grund für die Unverhältnismäßigkeit zwischen Männern und Frauen, und weswegen sie besteht: Frauen arbeiten zu großen Teilen in schlecht bezahlten Berufen, was die Statistik mehrheitlich nach unten zieht; darüber hinaus arbeiten Frauen, und hier kommt wieder die Familienplanung ins Spiel, häufiger als Männer in Teilzeitjobs, sodass sie keine Vollstelle annehmen, entsprechend kein solches Gehalt beziehen. Auf diese Weise lässt sich auch nochmal ein Schluss auf das Thema der Führungspositionen ziehen: Wer in einer schlecht bezahlten Stelle, beispielsweise als Friseuse oder Sekretärin, annimmt, wird es in Zukunft nicht mehr in einen Managementposten schaffen. Selbiges gilt für die Teilzeitstelle. Wie man es sich also denken konnte, ist der Mangel an Frauen in Führungspositionen kein bloßes Diskriminierungsthema, sondern vor allem ein empirisches. Viele Frauen streben mitunter nicht nach einer solchen Positionen, und werden durch ihre Bescheidenheit durch die Wettbewerbsgesellschaft umso mehr nach unten gedrängt, in Stellen, die sie praktisch an einen Mann (oder einen weiblichen Lebenspartner) binden, da sie von ihrem Gehalt allein kaum leben können (werden). Hierbei sei also hervorgehoben: Frauen trifft nicht die alleinige Schuld. Es ist vielmehr ein Zusammenspiel aus mangelndem Engagement, mitunter aus Desinteresse, und einer Bestrafung von Bescheidenheit und einer Tendenz zu sozialen Berufen. Letzteres ist auch ein Faktor, der den Frauen negativ in die Karten spielt: Sie tendieren dazu, eher soziale Berufe zu erstreben, also Berufe, die vor allem mit dem Kontakt mit Menschen zusammenhängen. Das spiegelt sich dann schließlich in Mehrheiten in den Berufsgruppen der Erzieherinnen, Altenpflegerinnen, Friseusen und dergleichen wieder. Soziale Berufe zeichnen sich leider auch dadurch aus, dass sie nicht produzieren, sie erwirtschaften also keine materiellen Erzeugnisse, sondern sind, wie man sich denken konnte, Berufe, die am Menschen praktiziert werden. Da sie also nicht produzieren, sind sie nicht wirtschaftlich, sie können also kaum die Kosten decken, die sie erzeugen. Darum sind derartige Berufe meist in kommunaler oder staatlicher Hand, die Minderheit der Kindergärten, Altenpflegeheime und dergleichen sind in privater Hand, zeichnen sich aber durch hohe Gebühren für Kunden aus. Diese dürfen aber auch nicht zu hoch sein, da sonst der Kundenstrom maßgeblich versiegen könnte; die Folge: Die Löhne der Angestellten sinken, es müssen Kosten eingespart werden. Und die Angestellten nehmen es hin, schließlich müssen sie irgendwie Geld verdienen, und wenn diese Arbeitgeber die letzten sind, die sie noch anstellen wollen, sind sie unfreiheitlich dazu gezwungen, dieses Spiel mitzuspielen, auf schlimmer und ewig.
Nun konnte man also schon einige Beispiele darbieten, weswegen vielleicht nicht zwingend diskriminierende Methoden angewandt wurden, um Frauen den Weg hinauf auf der Karriereleiter schwerstmöglich zu gestalten. Rechtfertigend konnten sie dennoch nicht agieren: Nur, weil ein Beruf keine Produkte erwirtschaftet, sollte er noch lange nicht so dermaßen schlecht bezahlt werden, dass ein/e Angestellte/r sich dort eigenständig in die Armut treibt. Auch Erzieherinnen, Sekretärinnen und Friseusen leisten einen wichtigen Dienst in der Gesellschaft, auch wenn man für ihre Dienste keine materiellen Besitztümer für das eigene Geld erhält. Insbesondere Erzieherinnen leisten einen essentiellen Dienst an der Gesellschaft, von der letztlich auch die Konzernspitzen profitieren können: Damit neue Angestellte die alten ablösen können, müssen diese erst den Bildungsweg überschritten haben: Durch die Kindergärten, über die Schulen, schließlich in die Ausbildung oder über ein Studium, und dann in einen fixen Beruf. Interessanterweise bekleiden auch viele Frauen die Berufe der Lehrerinnen, doch auch diese sind schlecht bezahlt, da der Staat die meisten Schulen unterhält und dieser nur bedingt viel Geld ausschüttet für die Schulen (ohnehin kann die Zentralregierung nur wenig Einfluss nehmen auf die Schulen, da Bildung Ländersache ist). Der Pfad der Bildung ist prekär gepflastert, und Frauen tragen die Hauptlast des gesamten Missstandes.
Vorhin wurde noch geschrieben, dass Frauen zu drei Vierteln arbeiten gingen, was auch durch eine Studie belegt werden konnte, entsprechend ist dieses Faktum unstrittig, geht es um seinen Nachweis in unserer deutschen Gesellschaft. Nun gibt es aber noch eine anderweitige Umfrage aus dem Jahre 2011, welche ebenfalls bei Statista abgerufen werden kann. Sie ist alt, das steht außer Frage, doch ist ihr Gehalt ohnehin nicht von aktueller Natur, sondern vielmehr von inhaltlicher Natur: Sie bietet Punkte auf, die besprochen werden sollten. Nun also, was besagte sie? Sie besagte, dass eine Mehrheit der Deutschen - knapp 39 Prozent - der Meinung sind, dass Frauen einer Karriere aus dem Wege gingen, da sie mit der Familie nicht vereinbar sei. Mit dieser Statistik gibt es nun ein Problem: Es wurden nicht ausschließlich Frauen befragt, was sie dahinter vermuteten. Männer könnten befangen sein bei dieser Frage, doch die mehrheitliche Antwort bietet Einblick in eine Problematik, die die Zukunft Deutschlands derzeit besonders formt: Wenn Frauen nicht in der Armut landen wollen, sollten sie alleinerziehend sein, müssen sie eine gut bezahlte Stelle antreten, und dazu eignen sich Kinder nicht. Entsprechend müssen Kinder aus der Lebensplanung gestrichen werden. Treten aber immer mehr Frauen den Weg einer gut bezahlten Stelle an, und sehen dabei von Kindern ab, fehlt der Nachwuchs, währenddessen die Menschen immer älter werden. Ergo: Die Gesellschaft altert vor sich hin, währenddessen dem kein Gegengewicht entgegengestemmt wird. Wollte man es in Form einer Waage darstellen, herrsche derzeit eine einseitige Belastung vor. Schaut man sich nämlich die aktuelleren Daten (von 2017) an, welche von der Verwaltungsdatenbank des deutschen Bundes GovData bereitgestellt wird, so erkennt man, dass knapp 21 Prozent aller Deutschen über oder genau 65 Jahre alt sind. Das ist in etwa ein Fünftel der gesamten Gesellschaft. Diese Zahl allein ist schon erschreckend, ein Fünftel ist immerhin eine greifbare Menge. Schaut man sich überdies noch den zyklischen Trend an, so erkennt man, dass die Gesellschaft seit den letzten vierzig Jahren veraltert, sie wird immer älter. Das liegt daran, dass der Nachwuchs ausbleibt, weil Frauen es sich nicht leisten können, Kinder zu kriegen. Es wäre ein wirtschaftlicher Schlag ins Gesicht, mit einem nagelbesetzten Schlagring. Und überhaupt zwingt niemand einen, Kinder zu kriegen; es stehen keine Prämien auf das Kinderkriegen aus, wie es beispielsweise in der DDR und im Dritten Reich der Fall war - in beiden Ländern standen Auszeichnungen auf die Gebärfreude aus. Klingt pervers, doch das war es auch damals, als man Frauen mit mehr als sieben Kindern eine Medaille aushändigte, dass sie die Nation am Laufen hielt, mit Nachwuchs. Heute ist das nicht mehr so, heute überschatten finanzielle Problemstellungen bis hin zu Abstrichen in der eigenen Planung aufgrund finanziellen Mangels die Freude des Kinderglücks. Ein Kind kann heutzutage den sozialen Abstieg bedeuten, alleinerziehende Mütter bilden das Ebenbild dieser kaputten Gesellschaft. Rentner leben in Armut, weil es immer mehr Menschen gibt, die eine Rente beziehen wollen, jedoch immer weniger Menschen, die in diese Rente einzahlen (können). Der Generationenvertrag geht nicht mehr auf, er selbst war ein Modell wie ein Tanz auf dem Vulkan: Irgendwann musste es hinab in die Lava fallen, um für immer zu verbrennen. Man verließ sich schlicht darauf, dass es in Zukunft immer genügend Menschen gäbe, die in die Rente einzahlen für diejenigen, die von ihrer Arbeit einen angenehmen Lebensabend erleben wollen. Es wird dazu angeraten, in Aktien zu investieren, in ETFs, die als sicher gelten. Ansonsten sollte man eine Privatversicherung abschließen. Das Problem bei beiden Methoden ist, dass zunächst einmal Geld dafür vorliegen muss; Geld, welches man einzahlen kann in die Rentenkasse, in die private Rentenabsicherung, oder in Aktien oder ETFs. Rat dieser Art ist halbherzig und zynisch zugleich, er bietet nämlich keine Lösung. Er verschiebt die Lösung des Problems lediglich in die Privatwirtschaft, um diese weiter anzukurbeln, und verrät zugleich die Intentionen und Auftraggeber dieser Menschen (Friedrich Merz wäre ein solches Beispiel: Einst wollte er den CDU-Vorsitz wie aus dem Nichts übernehmen, später ging er dorthin zurück, wo er herkam: In die Aufsichtsräte verschiedener DAX-Konzerne und zu Blackrock, dem mächtigsten Investmentkonzern der Welt).
Was also kann man gegen diese Ausnahmesituation tun? Zunächst eines: Arbeit muss sich wieder lohnen! Die Löhne und Gehälter müssen steigen, auch Beamte müssen in die gemeinschaftliche Rentenkasse einzahlen, und nicht in irgendwelche abgeschotteten Pensionsfonds, in welche sie allein einzahlen. Das Beamtentum selbst muss aufgelöst werden, um diese Leistung zu erzwingen. Berufe des sozialen Spektrums müssen auch in ihrer Gehaltsklasse aufgewertet werden, damit alleinstehende Frauen nicht zur Armut prädestiniert sind. Nur, wer genügend verdient, kann es sich einerseits leisten, genügend für den Lebensabend in die Rente einzuzahlen, und kann es sich auch leisten, Kinder zu bekommen. Sobald Lebenspartner wieder genügend Geld haben, um Kinder zu bekommen, ziehen sie es auch wieder in Betracht, tun es vielleicht auch. Der Nachwuchs ist wichtig, für die Rente und auch für die Privatwirtschaft selbst - auch in Deutschland wird sie nicht allein auf dem Ermessen der Behörden bauen können, die darüber zu entscheiden haben, ob ein Flüchtling, welcher bereits hierzulande eine Stelle fand, auch eine Aufenthaltserlaubnis erhält. Selbstverständlich wäre es, insbesondere in solchen Fällen, aus humanitärer und wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, ihnen eine solche zu gestatten, doch kann man mit solchen Argumenten nur selten punkten bei Behörden. Entsprechend ist es aber auch riskant, auf solchen Variablen zu bauen, plant man die Zukunft des eigenen Unternehmens. Um sich nicht allein auf sie verlassen zu müssen, sollten also zunächst die Gehälter allgemein steigen, beispielsweise auf den propagierten Mindestlohn von 12 Euro, doch reiche selbst das allein nicht. Minijobs und Leiharbeit müssen abgeschafft werden. Das klingt auf den ersten Blick verrückt und wirtschaftlich nicht tragbar, doch muss man sich eines überlegen: Kann man es verantworten? Für Unternehmen mag es eine willkommene Möglichkeit sein, um temporäre Großprojekte ohne erheblichen Mehrkostenaufwand für temporär gebrauchtes Personal nicht permanent einzustellen, doch für die Arbeiter selbst, die die Stelle für die Zeit füllen, ist es problematisch, wenn nicht sogar höllisch, denn sie selbst werden durch eine Teilzeitstelle gehänselt, drangsaliert, vor allem gebrandmarkt. Wer eine Teilzeitstelle annimmt, wird höchstwahrscheinlich nicht mehr in eine Vollzeitstelle übernommen, sondern von einer Teilzeitstelle in die nächste geschickt, er wird als das gebraucht, was Arbeitskräfte für den Markt heute nur noch sind: Menschliche Ressourcen, Verbrauchsgüter, Kanonenfutter für die Kriegsparteien, die sich Unternehmen und Konzerne schimpfen, und im ständigen Wettbewerb zueinander stehen. Denn was ist Krieg, wenn nicht ein ständiger Wettbewerb, mit der Eingangsfrage: Wer kann länger und effizienter Kanonenfutter auf den Gegner feuern und ihn damit solange schwächen, bis der Gegner schließlich ihm gegenüber kapitulieren muss, oder erschlagen wird? Auch auf dem Markt ist derartiges Machwerk Praxis: Man versucht immer mehr zu verkaufen, immer billiger zu produzieren, um immer größere Profite zu erwirtschaften; steht eine maßgebliche Umstellung bevor, so entstehen wieder Kosten, die anderswo geschmälert werden müssen. Zuallererst darf bei solchen Schmälerungen der Arbeiter hinhalten, Stellen werden gestrichen - Pardon, rationalisiert. Letztlich kommt es aber auf dasselbe hinaus: Menschen verlieren ihre Stelle, sie müssen sich auf dem Stellenmarkt umsehen, um zu sehen, wo sie wieder aufgenommen werden. Immerhin: Es besteht eine Kündigungsfrist, welche den Arbeiter die Möglichkeit bietet, noch vorher ein Rettungsboot aufzuschnappen, bevor das Schiff endgültig gesunken ist. Doch ist diese Gnadenfrist tatsächlich ein Optimum? Immerhin entledigt sich ein Konzern auf diese Weise seiner Verantwortung gegenüber dem Angestellten. Man behandelt sie letztlich wie Spielbälle, welche mal angenommen werden, und nach Belieben wieder weggetreten werden. Ohnehin ist eine Wiederaufnahme durch andere Unternehmen nicht in Stein gemeißelt, man muss darauf hoffen, dass sich eine neue Partei findet, deren Ansprüche den eigenen Qualifikationen Genüge tragen, sie sich einem also erbarmen. Natürlich ist es jetzt nicht so, dass Rationalisierungsmaßnahmen an der Tagesordnung stünden, doch sind sie eben die Abstrusität des alltäglichen Wettbewerbs, der vielmehr einen Krieg gleicht. Das zeichnet sich auch bei den täglichen Kriegsgewinnen und -verlusten aus: Werden Gewinne erzeugt, so erhalten die Kriegsführer das Gros des Gewinns, metaphorisch darstellbar mit einem Kuchen: Am Tische sitzen die Führer und verspeisen ihren Kuchen, währenddessen die eigentlichen Krieger zu Füßen ihrer Führer sitzen und gierig die Krümel essen, dabei kriegen sie sich dermaßen in die Haare, dass es zu Handgreiflichkeiten kommt. Sie werden gegeneinander aufgewiegelt, anstelle einer Einheit bildet sich Zwietracht heraus. Auf dem Felde hingegen bildet sich nicht mehr als ein Korpsgeist, eine Nutzgemeinschaft. Im Zweifelsfall stäche man seinem Kollegen noch eher in den Rücken als dass man ihn decke. Ähnlich verhält es sich auch mit den Verlusten: Die Führer delegieren den Löwenanteil auf die Krieger, die die Kämpfe ausfochten, währenddessen die Führer, welche die Verantwortung trugen, nur einen Wermutstropfen zu verkraften haben werden. Selbst, wenn man ihnen einmal außerordentlich kündigen muss, werden sie häufig noch mit einer stattlichen Abfindung belohnt, von der die einfachen Arbeiter nur ein Leben lang träumen können. Dabei war es doch ihre Leistung, die dem Unternehmen die Reichtümer bescherte, sie dort oben leisteten lediglich die strategische Arbeit, trafen einzelne Entscheidungen. Sicher ist auch ihre Arbeit nicht ganz ohne, auch sie trug ihren validen Teil zum Erfolg des Konzerns bei, abstreiten lässt sich das nicht. Doch ist sie so viel mehr wert, dass sie das hundertfache des Lohnes des einfachen Arbeiters verdient hat? Man stelle sich nur vor, alle Arbeiter legten auf einmal ihre arbeit nieder, und kämen eine ganze Woche nicht mehr wieder, um diese zu verrichten. Plötzlich sähen sich die Manager in ihren Bureaux gezwungen, die Schwerstarbeit der Arbeiter zu verrichten, und das für einen müden Lohn. Wären sie damit zufrieden? Höchstwahrscheinlich nicht, denn sie müssten auf einmal körperlich anspruchsvolle Arbeit leisten, und das für einen bedeutend niedrigeren Lohn.
Es mag sein, dass einige der heutigen Manager auch selbst vorher die Arbeit der einfachen Arbeit verrichteten, doch scheinen sie bei ihrem Weg nach oben vergessen zu haben, welche eine Schufterei es damals war, und wie sehr sie sich vielleicht gedacht haben mögen, dass diese Arbeit doch mehr wert ist als beispielsweise 2.200 Euro Brutto im Monat. Besser wäre es vielleicht, man würde den Arbeitern stattdessen eine Erhöhung gönnen, auf ein angemessenes Niveau; gleichzeitig würde man den Bossen ein Stück ihres Kuchens abschneiden, um einander näherzubringen, um einander wieder wertzuschätzen. Das Streikrecht gab man den Arbeitern, damit sie für ihre Rechte einstehen lassen konnte; Gewerkschaften gewährte man, damit den Arbeitern eine Stimme gegeben werden konnte, um Gespräche tête-à-tête zu ermöglichen. Beides durchaus Errungenschaften der zivilisierten kapitalistischen/korporatistischen Gesellschaft - doch auch tatsächlich ein Fortschritt? Immerhin bezeichnen beide Errungenschaften, dass Arbeiter und Firmenchefs nicht mehr auf einer Ebene stehen, dass sie den Hang zueinander verloren. Sie beide erkennen einander nicht mehr wieder. Wäre es da nicht besser, brächten an sie wieder näher zusammen, beispielsweise durch Lohnangleichungen? Zumindest in den deutschen Unternehmen ist man fast so weit, zu behaupten, dass gesittete Arbeitsbedingungen (lediglich die Postunternehmen bewahren Zustände wie in korrupten Autokratien). Lohngerechtigkeit könnte also ein erster weiterer Schritt in Richtung der absoluten Gerechtigkeit sein.

Zurück aber zum eigentlichen Thema dieses Textes: Den Frauen in den Führungspositionen. Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl an Frauen generell geringeres Interesse an leitenden Positionen bekunden, sodass sie seltener dort auftreten. Menschen fällt es leichter, davon auszugehen, dass Frauen seltener Führungsetagen oder politischen Ämtern bekleiden, weil man sie diskriminierte, da es nicht voraussetzt, dass man sich mit den Ursachen auseinandersetzt und man am Ende dabei herauskommt, dass es vielleicht nicht daran liegt, dass es an niemanden liegt, sondern einfach der Lauf der Dinge ist; dass es ein Eingriff in den normalen Verlauf der Dinge wäre, Frauen in Ämter zu zwingen, in die sie mitunter nicht wollen. Denn wie es bereits zuvor beschrieben wurde, könnte es vielleicht keine adäquaten Bewerberinnen gegeben haben, die sich für den Beruf geeignet haben. Selbstverständlich soll hierbei nicht plädiert werden, dass Diskriminierung präsent ist - es gibt garantiert und erwiesenermaßen Diskriminierung bei solchen Auswahlverfahren, genauso wie es Sexismus in Führungspositionen gibt. Alles hat es schon gegeben und gibt es noch immer. Doch heißt das nicht, dass Frauen generell eine vom Aussterben bedrohte Art sind in den Führungsebenen, manchmal waren sie von Anfang an nicht anwesend, um sich um eine solche stelle zu bewerben. Natürlich ist der Abschlag gigantisch, eigentlich kann es doch nicht daran liegen, dass Frauen einfach kein Interesse haben an Führungspositionen. Doch bis hierhin kann man davon ausgehen, dass parallel zwei Hauptfaktoren diese Disparität beeinflussen: Diskriminierung auf der einen Seite, und ein flächendeckendes Desinteresse unter vielen Frauen  auf der anderen Seite. Immerhin spricht das in gewissen Verhältnissen auch für die Frauen: Führungspositionen sind natürlich etwas Praktisches, sie bedeuten Geld, Macht und Beziehungen; gleichzeitig bedeuten sie aber auch, dass man unweigerlich Menschen dirigieren wird, man wird sie ihrer Freiheit berauben, indem man sie dazu zwingt, sich ihnen unterzuordnen. Sie arbeiten nicht miteinander, sie arbeiten für ihre Vorgesetzten, die sie vergüten. Sie selbst könnten sich noch so brüderlich geben, es wird ihr Arbeitsverhältnis zu ihren Angestellten nicht ändern, das fängt bereits dabei an, dass sie gemeinsame Verträge abschließen müssen, bezüglich ihres Kündigungsschutzes, Arbeitszeiten, Versicherungen und so weiter. Sie werden nicht freiwillig aufgenommen von ihren Unternehmen, sondern mussten sich bei ihr bewerben, weil sie den Job brauchten, und konnten entweder von Glück sprechen, dass sie aufgenommen wurden, oder waren hochmütig zuversichtlich durch ihre Qualifikationen, sodass sie nicht einen Moment lang daran zweifelten, die Stelle zu bekommen. Doch auch am Ende wissen sie, dass ihre Entscheidung, sich überhaupt zu bewerben, nicht vollkommen freiwillig war. Es ist wie die Entscheidung einer Frau, welche in einer islamisch-autokratischen Theokratie aufwuchsen und darum einen Hijab oder eine Burka tragen: Sie werden sagen, dass sie es aus Überzeugung tragen. Ihnen mag es äußerlich so erscheinen, doch insgesamt nahmen sie diese Überzeugung mit der Muttermilch auf, es ist wie die Indoktrination in einer Autokratie (wie gesagt). Genauso ist es auch die Überzeugung eines überdurchschnittlich (zukünftigen) qualifizierten Arbeitnehmers: Er wird entweder gar nicht darüber nachdenken, wie er zu seiner zukünftigen Stelle stehen wird, er oder er wird sich denken, dass er dem Unternehmen einen Gefallen täte, weil er so überaus qualifiziert ist. Selten würden überqualifizierte Arbeitnehmer sich fragen, wie sie sich eigentlich verkaufen, ähnlich Sklavenhalter ihre Sklaven auf dem Markt bewerben. Die Sklaven bewerben sich mittlerweile selbst, sie sind faktisch selbstständig und verkaufen sich an den Bestbietenden, der bereit ist, sie zu nehmen. Früher musste man erst gefangen genommen werden, um auf dem Markt verpachtet zu werden. Heute begeht man den Markt selbst und schreit gegeneinander an, um als erster gekauft zu werden. Es ist nichts Erstrebenswertes, sich auf diesem Markt als Käufer zu präsentieren, genauso wenig erstrebenswert wie als Selbstvermarkter. Vielleicht, so könnte man glauben, ist die Mehrheit der Frauen weiter als die Männer, und hat erkannt, dass es so ist, wie es im Satze zuvor beschrieben wurde, und vermeiden es darum, um das geringere Übel zu begehen, das Selbstvermarkten. Es ist eine gutgläubige Vorstellung, aber immerhin genau so weit wie jeder andere.
Um noch einmal auf die Fälle der Diskriminierung zu kommen, lässt sich eine Studie des Pew Research Instituts für empirische Studien zitieren: Dort wurde bereits im ersten Abschnitt festgestellt, dass viele US-Amerikaner davon ausgehen, dass Frauen bessere Chancen haben, wenn es darum geht, Führungspositionen - in der Wirtschaft, aber auch in politischen Ämtern - übernehmen zu dürfen. Davon ausgehend ging Pew Research voraus und frug, was die Gründe dafür sind, dass es Männern dabei so viel besser geht. Dabei kam heraus, dass 43 Prozent jeweils glauben, dass Frauen höhere Voraussetzungen zu erfüllen hätten als Männer, und dass man Frauen mit mehr Misstrauen als Männern begegnet. So sah es aus in der Privatwirtschaft, doch auch in den politischen Ämtern sieht es ähnlich aus, hierbei waren 38 Prozent sich sicher, dass Frauen höhere Ansprüche zu erfüllen hätten, währenddessen 37 Prozent davon ausgehen, dass die Wähler Frauen gegenüber misstrauisch sind; dennoch kann man behaupten, dass einige Frauen es dennoch ins House of Representatives schafften: Dort gibt es bekannte Gesichter wie Alexandria Ocasio-Cortez aus der Bronx, New York, oder Ilhan Omar aus Minnesota; Hillary Clinton arbeitete bereits unter George W. Bush und kandidierte 2016 erfolglos gegen ihren republikanischen Kontrahenten Donald J. Trump um das Amt des Präsidenten. Sie erlangte die meisten Stimmen, jedoch nicht genügend Electoral Colleges, wodurch sie verlor. Und dennoch - das Misstrauen war geringer als das Vertrauen.
Andere Gründe, die auch in diesem Text zuvor behandelt wurden, erlangten zumeist zweistellige Werte, waren jedoch in der Unterzahl: Zwischen 17 und 27 Prozent jeweils glaubten , dass ein Hauptgrund sei, Frauen hätten (in der Privatwirtschaft) entweder keine Zeit, Führungspositionen zu übernehmen, weil ihre familiären Verpflichtungen sie davon abhielten, oder dass sie zu bescheiden oder zu schwach seien, um es bis hoch nach oben zu schaffen (weil sie entweder nicht tough genug seien oder zu selten um Gehaltserhöhungen oder Aufstufungen fragten); geht es um politische Ämter, sieht es ähnlich aus: Frauen seien angeblich nicht erfahren genug, um derartige hohen Stellungen zu bekleiden, die Familie ginge vor, oder aber es gäbe nicht genug von ihnen, und die, die es gibt, sind nicht so qualifiziert wie ihre männlichen Konterparts. Die wenigsten Befragten glaubten jedoch auf beiden Seiten, dass Frauen einfach keine so guten Führungspersonen seien wie Männer.
Mehrheitlich glauben auch die Frauen, dass Männer es beim aufstieg leichter haben als sie selbst. In der Regel waren 70 bis 75 Prozent dieser Auffassung. Was (wenig) überraschend dabei sein dürfte, ist, dass auch nur etwa 10 Prozent weniger bei den Männern dieser Auffassung waren; dies kann man entweder so verstehen, dass sie es selbstgefällig hinnehmen, oder aber, dass sie ähnlich besorgt sind und darauf erpicht wären, dass dieser Missstand ausgeglichen würde. Ohnehin wäre da die Frage: Wie? Niemand könnte den Personalmanagern und Chefs in die Köpfe schauen, um sicherzustellen, dass sexistische Ressentiments außen vor bleiben, und sie allein Entscheidungen treffen, die sich an ihren Qualifikationen orientieren. Die einzige Alternative bei Bewerbungsverfahren wären, Bewerbungen zu anonymisieren: Persönliche Daten wie der Name oder das Geschlecht, aber auch das obligatorische Lichtbild, fielen raus, stattdessen gäben sie nur Kontaktmöglichkeiten an, oder füllten eine unternehmensinterne Initiativbewerbung (auf der Firmenwebseite) aus, wo sie allein eine Email-Adresse hinterlegten und eine Wartenummer erhielten, die ihnen und dem Personalmanagement bekannt wären (Voraussetzung vonseiten des Bewerbers wäre, dass die Email-Adresse keine Aussagen über ihr Geschlecht treffen ließen; alternativ würde ein Brief an die Adresse geschickt, hierfür müsste eben eine postfähige Adresse hinterlegt werden). Wer sich hinter der ominösen Nummer verbirgt, erführe das Unternehmen erst beim Vorstellungsgespräch. Und ab dann müsste sich auch der misogyne Manager fragen: Ist es wert, für Ressentiments die beste Bewerbung fallen zu lassen und der - männlichen - zweitbesten Bewerbung Raum zu schaffen? Ab dann sollte auch der Bewerberin klar sein, dass sie in diesem Unternehmen keine rosige Zukunft zu erwarten hätte, da sie ständigem Mobbing ausgesetzt wäre, und es ihrem Vorgesetzten nie hätte Recht machen können. Da gibt es noch bessere Unternehmen im Felde. Auch als freiwilliger Sklave auf Lebenszeit hat man Besseres verdient.

Abschließend noch ein kurzes Resumé, da die Sache nunmehr klar sein dürfte: Ja, es gibt diese Diskriminierung, über die sich die Gesellschaft gegenseitig entflammt. Sie zu leugnen wäre entweder sexistisch oder einfach nur ignorant. Gegen diese Diskriminierung muss kollektiv vorgegangen werden, um sie einzudämmen; was dabei fehlt, sind die konkreten Pläne über das Wie. Was hingegen bereits jetzt klar ist, ist, dass Quoten diese Diskriminierung nicht eindämmen werden, eher führten sie dazu, dass sie noch stärker würde. Wie sollte das Konzept schließlich in der Praxis aussehen? Etwa so?:

Personalmanagement: «Ich habe alle Bewerbungen untersucht - der Bewerber Hoffmann ist der beste, sie sollten ihn zum Gespräch einladen!»
CEO: «Aber der ist doch männlich, oder?»
PM: «Korrekt, das ist er. Peter Hoffmann. Er ist aber ziemlich gut ausgebildet, Chef - langjährige Erfahrung als Chef in anderen mittelständigen Unternehmen, eine großartige Nachfolge für Herrn Brünig.»
CEO: «Aber er ist eben männlich, Herr Grünlich. Wir haben schon zu viele Männer in unseren Aufsichtsräten, und wenn wir die Quote von 25 Prozent Frauen nicht erfüllen, springt uns der Staat an den Hals, das können wir uns nicht leisten. Stellen sie sich nur die negative Publicity vor, das wäre ein Desaster für unser Unternehmen. Unsere Kunden sprängen reihenweise ab, Boykottaufrufe wären die Folge!»
PM: «Wollen Sie jetzt etwa wegen einiger erboster Gutmenschen die Zukunft unseres Unternehmens auf die Probe stellen, Chef?»
CEO: «Das ist nicht länger eine Frage des Wollens, Grünlich - das ist eine Frage zwischen der Staatsgewalt und unserem Dickkopf.»

Zugegeben, die in diesem Dialog verwendete Sprache ist etwas überspitzt, jedoch nur, um zu verdeutlichen, wie angespannt die Situation bei solchen Entscheidungen sein könnte, würde eine solche Quote verbindlich durchgesetzt. Sie zöge Unternehmen unter Generalverdacht, und könnte diejenigen, die Geschlechter nie über Qualifikationen stellten, unter Druck setzen, wenn sie in den Fällen, wo sie tatsächlich einem Mann den Vortritt lassen müssten, um das beste für ihr Unternehmen rauszuholen, gezwungenermaßen doch die Frau einstellen müssen, weil sie sonst die Quote verfehlten. Das kann nicht die Vorstellung von Gerechtigkeit sein, die ihren Befürwortern vorschwebt; erzwungene Gerechtigkeit ist keine Gerechtigkeit, sondern ein Vergeltungsakt, welche infolge der Durchsetzung nichts als ein angespanntes Klima erzeugt. Es ist zu verstehen, dass das Problem nicht die Diskriminierung ist, und auch nicht das Desinteresse an Führungspositionen - das Problem ist ein systematisches, ein manifestiertes: Viele junge Männer kommen entweder aus einem Haushalt, in welchem sei durch ihre Väter aufnahmen, dass Frauen den Männern zu dienen hätten (nicht nur aus konservativ-islamischen Haushalten, auch aus deutschen!); viele Männer wurden von Frauen häufig abgewiesen, wodurch sie in einen Frust verfielen, welcher sich in sie hineinfraß, sie regelrecht zerfraß; andere Männer wiederum haben etliche Fehl- und Schicksalsschläge einstecken müssen, was sie zur Implosion brachte, sie niederstreckte - ihre Wut lassen sie schließlich an denjenigen aus, welche sich ihnen nicht zur Wehr setzen können, häufig sind das Frauen; zu guter Letzt gibt es auch noch die machttrunkenen Männer, die es regelrecht genießen, Macht gegenüber anderen auszuüben, und keine Gelegenheit auslassen, dies auch zu tun. Frauen sind da nur eine Opfergruppe von vielen.
Wie einem beim Überfliegen der Beispiele (keine Gewährleistung auf Vollständigkeit) auffallen dürfte, fußen viele darauf, dass es hierarchische Strukturen oder den Wettbewerb gibt, häufig gehen beide Hand in Hand. Was bedeutet das also? Beide müssen abgeschafft werden. Wenn es keinen Wettbewerb gibt, können berufliche Fehlschläge abgeschafft werden, da der Druck entschwindet. Aus der Zwangsmaschinerie träten die Menschen aus, hinaus in die Flexibilität der ultimativen Selbstbestimmung - ob sie einen Job haben wollen oder nicht, das wäre egal, sie könnten sich frei dazu entscheiden. Und wenn sie sich dazu entschlössen, einen Job wahrzunehmen, dann täten sie das bewusst, und erklären sich damit als fähig, den daraus resultierenden Druck verarbeiten zu können, ohne ihr Ventil bei schwächeren Mitmenschen zu lösen. Obzwar man solche Situationen meist nur aus TV-Dramen kennt, ist es doch sehr real: Wird ein Mann gekündigt, so ist er höchstwahrscheinlich wütend, doch hat er nicht viele Möglichkeiten, sich abzureagieren. Natürlich hätte er ein Abonnement in einem Fitnessstudio aufnehmen können, wen er genügend finanzielle Rücklagen bilden konnte. In der Regel konnten sie das, doch haben sie nie ein solches Abonnement abgeschlossen, oder taten es, wissen aber nicht, wo sich das befindliche Fitnessstudio auffinden. Somit müssen sie all die wütende Energie an ihren Frauen auslassen. Frauenhäuser existieren auch nicht grundlos - solche Fälle sind gemeinhin bekannt, weil häusliche Gewalt omnipräsent ist. Das Problem ist auch nicht gerade klein, wie auch das Bundesamt für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) berichtete, dass nahezu jede vierte Frau in Deutschland bereits Opfer häuslicher Gewalt wurde. Das können all die Deutschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge in einer Lebenspartnerschaft kaum aufbringen, da müssen auch die stolzen Deutsche die Fäuste schwingen.
Häusliche Gewalt ist auch ein Problem, das vor allem Frauen betrifft, wenn sie nahezu 100 Prozent aller Fälle sexueller Nötigung ausmachen und mehr als 90 der einfachen Fälle häuslicher Gewalt. Dabei müssen die Gründe genauer beäugt werden, da es ansonsten kein Ende finden wird. Nur die Täter zu bestrafen, nachdem sie ihre Tat begingen, ist nicht sonderlich wirkungsvoll, und schützt auch nicht die Opfer. Immerhin sollten Frauen davor geschützt werden, verprügelt zu werden, und keine Gerechtigkeit daraufhin zu erfahren. Manche von ihnen überleben die Taten auch nicht, wie wollte man ihnen später erklären, dass man sich um sie kümmere? Die Antwort: Gar nicht, sie sind tot. Toten kann man nichts mehr erklären, dafür müsste man extra ein Medium engagieren. Und diesen ist meist nicht zu trauen.

Kurzum ist zu sagen: Deutschland hat noch einiges aufzuholen, wenn es um Frauen geht. Einige der Ideen, die derzeit gehandelt werden, behandeln die Probleme allenfalls oberflächlich: Gegen das Gender Pay Gap gibt es mehr schlechte als rechte Vorbehalte, die Quote würde alles nur verschlimmern, und auch #Metoo hat uns einiges gelehrt. Letztlich muss man aber erkennen, dass dahinter eine systematische Diskriminierung steckt, die mit dem gesamten System zusammenhängt, und deren Lösung kann allein durch die Überwerfung des gesamten Systems erlangt werden. Theoretisch, hätte die Mitte der Gesellschaft es verstanden, wären wahrscheinlich alle nicht-konservativen Frauen Anarchistinnen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, doch die Männer können einen ersten Schritt wagen: Sie könnten Frauen gegenüber auftreten, als ob sie eingesehen hätten, das auch sie nur Menschen sind, und man sie entsprechend wie solche behandeln kann. Das ist aber auch nur an diejenigen adressiert, die sich darüber aufregten, dass Gillette sich gegen Maskulinisten stemmte und vor Wut damit begannen, sich nicht mehr zu rasieren. Echte Männer tragen ohnehin Bart, und kein glattrasiertes Gesicht oder einen Dreitagebart, der signalisiert, dass der Träger unentschlossen war, ob er sich nun rasieren sollte oder nicht.
Way to go - aber ich bin zuversichlich, dass Deutschland es schaffen ann mit der Gleichberechtigung; vielleicht nicht mehr in diesem Jahrhundert, aber irgendwann garantiert. 

Kommentare bitte hierunter posten: https://t.me/Rationalpolitik/15

No comments:

Post a Comment