Wort zum Sonntag – 2019, KW 34

Wort zum Sonntag, dem 25. August 2019

Denkt man an Deutschland in der Nacht, wird man nicht unbedingt um den Schlaf gebracht, denkt vielleicht aber an einige Kulturgüter, wie beispielsweise die überschwängliche Bureaukratie, preußische Tugenden, wahrscheinlich auch an das Dritte Reich, aber auch an Socken und Sandalen. Dächte man aber aus unerfindlichen Gründen an die deutsche Cuisine, käme einem sofort wieder diese eine Grundzutat in den Sinn: Fleisch. Neben der Kartoffel wohl eines der Güter in Deutschland, die wohl nicht vom Speiseplan zu denken sind. Ist das aber so sinnvoll? Aus gesundheitlichen Gründen, ethischen, klimatechnischen? Da sollte man mal drüber nachdenken. Tun wir das also einmal! 

Bereits zuvor habe ich einen Text zu einem ähnlichen Thema geschrieben, «Klimaethik & Konsens», ob und wie ein jeder von uns etwas zum Klimaschutz beitragen kann. Wenn Du diesen Text auch noch lesen möchtest, oder vielleicht lieber ihn als diesen hier, dann kannst du ihn unter diesem Link finden. 

Zahlen und Statistiken – Fleisch in Deutschland

Damit wir alle auf demselben Wissensstand angesiedelt sind, schauen wir uns einmal an, wie es sich so um das Fleisch als Konsumprodukt steht, aber auch im europäischen Kontext; manche Zahlen hätten mit Sicherheit das Potential zur Überraschung, doch schaut es euch selbst an. 

Wie viel Fleisch wird in Deutschland konsumiert? Tatsächlich ist der Trend in Deutschland relativ rückgängig, wobei man sich daraus nicht zu viel versprechen sollte. Nur, weil es heißt, dass der Trend rückläufig ist, heißt das nicht, dass die Deutschen immer mehr zu regelrechten Veganern verkommen. Und nein, das ist nicht abschätzig gemeint; gemeint ist vielmehr, dass die Deutschen sich immer mehr zu Veganern entwickelten, was aber auch nicht so stimmt, dafür ist der Trend zu schwach. Wenn wir von einem Rückgang sprechen, dann sprechen wir – statistisch gesehen – von etwa 300 Gramm Fleisch. Wie aber sieht es genau aus? Da die Statistiken bisweilen hinter einer Bezahlschranke lauern, und wir später noch auf weitere Zahlen zu sprechen kommen werden, greifen wir zunächst einmal auf die «Allgemeine Fleischer Zeitung» zurück: Sie prognostizierte rückblickend auf das letzte Jahr einen leichten Anstieg, wenngleich sie für das Jahr 2017 einen dezenten Rückgang verzeichnete. Die Entwicklung ist also relativ schwankend. Die Zahlen für das Jahr 2018 sind aber durchaus beachtlich: Ein Einknicken beim Verbrauch von Schweinefleisch von viereinhalb Prozent, und über 7,5 Prozent beim Rindfleisch. Denkt man noch einmal an den Eklat in einem Leipziger Kindergarten zurück, bei dem dem sächsischen Vollblutwutbürgern glatt das Bier aus der Hand fiel, weil die guten deutschen Kinder nicht mehr so viel Schweinefleisch zu essen bekommen sollten, auch aus Rücksicht auf die muslimischen Kinder, die aus religiösen Gründen darauf verzichten, aber auch, weil ein bisschen weniger Fleisch gut für die Gesundheit [Blutdruck, beispielsweise] – man möchte nicht glauben, dass sich in der Zwischenzeit ein solcher Ruck durchs Land bahnte, und man immer häufiger trotz Niedrigpreisen auf Fleisch verzichtete... Man darf sich beeindruckt zeigen, vielleicht gehörte man sogar zu denjenigen, die es zu verantworten haben. 

Und der Verbrauch pro Kopf, deutschland- und europaweit? Der ist fürwahr interessant, wobei aber zumindest in Deutschland keine Überraschungen auftreten dürfen, wo wir ja bereits sahen, wie viel insgesamt konsumiert wurde. Daraus ablesen kann man aber noch nicht den Verbrauch per capita ablesen. Wie hoch ist der? Tatsächlich nicht höher als der anderer Länder: Schauen wir uns einmal hierzu eine Infografik an, die man auf «Statista» abrufen kann, glücklicherweise ohne Bezahlschranke. Dort können wir einen eher absteigenden Trend vernehmen, der aber bereits, wie oben nachzulesen war, bereits gebrochen wurde, es nahm wieder zu. Gehen wir also einmal davon aus, dass dieser Trend eher ein wellenartiger ist: Im einen Jahr nimmt es zu, im darauffolgenden wieder ab, und so weiter und so fort. Ein Konsumverhalten wie Ebbe und Flut im hohen Norden. 
Wie schlägt sich Deutschland aber damit im internationalen Vergleich? Nicht schlecht, im Vergleich zu nächstgelegenen Nachbarländern. Wir könnten hierfür ein interaktives Schaubild von «Euronews» zur Rate ziehen, doch träten wir damit unmittelbar in ein Fettnäpfchen: Für Deutschland schreibt dieses einen Konsum von mehr als 80 Kilogramm pro Jahr aus. Vertrauten wir auf die zunächst vorläufige Schätzung der vorangegangenen Infografik, dann bedeute das ein grand bœuf der Extraklasse voraus: Durchschnittlich hätte der Konsum um fast zwanzig Kilogramm steigen müssen, wie aber hätte das zu bewerkstelligen sein sollen? Die Fleischtheken und Metzgereien hätten schätzungsweise jeden zweiten Tag leergefegt sein müssen, was aber nicht der Fall war. Wie also sollte es funktionieren? Die einzig logische Erklärung wäre, dass diese Statistiken zu jeder Zeit nur Schätzungen sind, welche auf Daten aus verschiedenen Quellen beruhen. 
In der Fußnote versteckt sich aber des Rätsels Lösung: Die zahlen entstammten einem UN-Bericht aus dem Jahre 2013, somit veraltete Daten. Man sollte also schauen, ob es nicht noch aktueller geht. Tatsächlich geht das auch: Noch einmal zieht es uns zu «Statista», und auch wenn wir hierdurch eine geringere Auswahl haben – Deutschland, Britannien, Frankreich, Italien und Spanien –, haben wir hierfür aber noch den allgemeinen EU-Durchschnitt als Vergleichsmasse. Dabei kann man umso besser zwei Dinge genauestens erkennen: Einerseits, dass Deutschlands Fleischkonsum sich seit Jahren zurückbewegt, und andererseits, dass die Franzosen demgegenüber zulegen beim Fleisch. Vielleicht sollte Mutti Merkel Monsieur Macron auf den Kopf hauen für den Kontrollverlust über son peuple. Die Pariser Klimaziele erreicht Frankreich nicht, wenn sie weiterhin Deutschland indirekt zwingen, ihnen Fleisch zu schicken. Doch Spaß beiseite, vonseiten Frankreichs wäre wohl noch ein Einlenken zu erwarten. Zumindest unsereins braucht sich wohl vorerst keine Sorgen zu machen, sofern der Konsum nicht doch wieder nach oben geht. 

Wie sieht es mit der Produktion konkret aus? Dadurch der Konsum in Deutschland weitestgehend zurückging, um sogleich wieder anzusteigen, ging aber die Produktion von Schweinefleisch zurück. Wer musste sich darüber natürlich zuerst echauffieren? Selbstverständlich die FDP, die bereits befürchtete, Marktanteile an andere fleischverarbeitende Länder wie den USA zu verlieren, weil man nicht mehr die ansteigende, weltweite Nachfrage befriedigen könne. So zumindest berichtete es die «Rheinische Post Online», mit Verweis auf die entsprechende kleine Anfrage der Freien Demokraten. 
Die Erzeugerpreise indes steigen auch weiterhin, wie man den Kennzahlen des letztjährigen Berichtes des «Bundesamtes für Landwirtschaft und Ernährung» ansieht, wobei die für das Jahr 2018 noch nicht vorliegen zum Zeitpunkt dieses Schreibens (Stand: 22. August 2019) (Seite (Seitenzahl | PDF): 30 | 36). Wie man sich vorstellen kann, ist das für die verbliebenen tatsächlichen Erzeugerbetriebe eine enorme Belastung ist, wo sie ohnehin schon mit der Agrarindustrie mithalten können müssen, wenn sie nicht bereits von ihnen vereinnahmt wurden (gemeint ist damit, dass ich von eigenständigen und Familienbetrieben spreche, und nicht von industriellen Betrieben, die keine Möglichkeit mehr für sich sehen, noch etwas aufs Tierwohl zu geben). Wir wollen uns aber nicht zu tief dort hineinsteigern, da es einerseits eines eigenen Textes würdig wäre, und andererseits aber am eigentlichen Thema vorbeiginge. Erwähnt werden sollte es aber dennoch. Was die Fleischerzeugung in Deutschland angeht, so kann man auch in den im Bericht genannten Indizes feststellen, dass Deutschland wohlweislich zu einem der größten Erzeugern von Fleischereiprodukten weltweit gehört. Um diese Aussage aber etwas zu konkretisieren – aus bloßen Indizes über Viehbestände und dergleichen lässt sich ja nicht feststellen, wie viel dafür auch für den Export gebraucht wird; und auch wenn wir im Bericht selbst lesen können, wie viel im Jahre 2017 exportiert wurde (Seitenzahl | PDF: 11 | 17) –, können wir uns noch einmal die bereits weiter oben verlinkte Infografik von «Statista» anschauen. Diese deutet uns, dass der Export von Fleisch in Deutschland insgesamt eine eingängige Sache ist, mit konstanten Liefermengen von jährlich etwa neun Millionen Tonnen. 
Interessant ist natürlich auch noch, zu wissen, an wen wir eigentlich Tiere und ihr totes Fleisch exportieren. Oben führte ich scherzhaft auf, dass wohl ein großer Teil an Frankreich ausging, da diese ja einen stetig wachsenden Verbrauch aufweisen. Dem ist aber nicht so (quel dommage !): 75 Prozent gehen laut dem Bericht des Bundesamtes an die Niederlande raus, sie nahmen uns sage und schreibe drei Viertel der lebenden Tiere, die wir exportieren, ab. An zweiter Stelle, mit acht Prozent, folgen die Österreicher, darauf folgten anschließend nur noch einige Länder im Bereich von weniger als fünf Prozent. Nachvollziehen lassen sich die Zahlen auf Seite | PDF: 12 | 18. 
Wie viel erbringt es aber der deutschen Wirtschaft, mit lebenden und toten Tieren solchen Handel zu treiben? Freilich, man kann mit diesem Produkt durchaus Reibach machen. Nicht unbedingt die Erzeuger selbst, leider Gottes, aber zumindest die deutsche Wirtschaft, folglich also der deutsche Staat, an welchem in Form von Steuern und Gebühren alles zurückläuft. Sowie alle Straßen nach Rom führen, führen alle Geldströme entweder an den Schwarzmarkt, multinationale Großkonzerne, oder den Haushalt irgendeines beliebigen Staates. In diesem Fall gilt Letzteres. Wie viel aber ist es jetzt? Die Frage stellt sich so aber nicht, da man die Ausfuhren von Fleisch in jedweder Form nicht einfach so zusammenfassen kann. Stattdessen können wir aber stellvertretend auf Daten des «Bundesverbands der deutschen Fleischwarenindustrie» (BVDF) zurückgreifen. In den Jahren 2016 bis '17 stieg der Umsatz, für die Zahlen '18 bis '19 wartet man wohl noch bis 2020, schätzungsweise. Doch schon heir kann man sehen, dass, sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, man sich überlegen muss, ob nicht irgendwann die Fleischwarenindustrie selbst in eine Rezession geraten könnte, wenn sich die Umsatzzahlen seit Jahren nach unten begeben, und die Produktionskosten seit 2015 stetig nach unten gehen, in großen Schritten. Gut möglich, dass man, nachdem China einer der Hauptabnehmer von Fleischprodukten aus Deutschland war, die ganze Verarbeitung nach dort umsetzen wird. Hier soll uns das aber nicht weiter tangieren, wenngleich es auch durchaus interessant zu wissen ist. Wann hatte man nicht einmal das gesteigerte Interesse daran, sich beim Abendbrot oder mit Kollegen in der Cafeteria über die deutsche Fleischwarenindustrie zu unterhalten, hatte aber zur rechten Zeit nicht die nötigen Hintergrunddaten im Kopf? 

Und was bedeutet das für die Umwelt? Es gibt nur wenige Argumente, die man in der Debatte ums Fleisch so häufig hört wie den Ausstoß von Methan von Weidetieren, die auf Mast gehalten werden. Hinzu käme wohl noch der virtuelle Wasserverbrauch bei der Herstellung von Fleisch. Kritiker einer rein pflanzlichen Ernährung bringen häufig die Schäden für die Umwelt für die Herstellung ihrer Nahrung ins Spiel, wobei noch niemand zwingend entsprechende Daten aufwarf. Hier holen wir also noch etwas weiter aus und sammeln mal, was man zu dieser Frage alles wissen sollte. 
  1. Wie viel virtuelles Wasser geht für die Produktion von Wasser an? Für solche Fragen bieten sich die Daten der «Albert-Schweitzer-Stiftung» an. Dort wird geschildert, dass der durchschnittliche Deutsche durch seine Ernährung circa 4.000 Liter virtuelles Wasser tagtäglich verbraucht, eine durchaus horrende Menge, wie man behaupten kann. Für diejenigen, die vielleicht Probleme haben mit dem Begriff des virtuellen Wassers: Unter ihm versteht man das Wasser, welches geschätzt verbraucht wird bei der Herstellung von Lebensmitteln, beispielsweise bei der Herstellung von Futtermitteln für Masttiere, die später als abgepacktes Fleisch in der Tiefkühltruhe landen. Direkt wird Wasser hierbei nicht verbraucht, vielmehr ist es ein substantieller Bestandteil der Produkte, die wiederum verarbeitet werden und somit Wasser auf einem zweiten Weg verbrauchten. Darum wird es auch als virtuelles Wasser bezeichnet.
    Um einmal ein konkreteres Beispiel für die spezifische Produktion heranzuziehen, können wir uns einmal auf Zahlen der Tierschutzorganisation «PETA» beziehen: Für ein Steak werden etwa die genannten 4.000 Liter Wasser benötigt (glücklicherweise essen nur die wenigsten unter uns täglich ein Steak), und für einen Rindfleischburger, wie sie schrieben, braucht es bereits 2.350 Liter. Sie führen dabei auch das Thema mit Alternativprodukten aus Soja an, auf die wir aber später noch zu sprechen kommen.
    Eine vergleichende und zugleich fortlaufende (oder wenigstens eins von beiden in separater Form) ist leider nicht vorhanden. Auch das «Water Footprint Network» führt keine solche Statistik mehr seit 2012 fort, behördlich werden solche Berechnungen und Schätzungen ebenfalls nicht vorgenommen, wodurch diese eine Zahl – 4.000 Liter pro Tag und pro Kopf – für sich stehen muss. Man stelle sich demgegenüber vor, dass weltweit sichere und freie/offene Zugänge zu sauberem Trinkwasser knapp werden, betroffen sind vor allem ärmere Regionen wie beispielsweise in Drittweltländern. Man sollte das stets vor Augen haben, um sich klar zu machen, dass die Umstellung der eigenen Ernährung weit mehr zu bedeuten hat als bloß den Klimawandel, wenngleich dieser auch mit der drohenden Trinkwasserknappheit zu tun hat. Jemandem daraufhin zu sagen, dass man auch weiterhin sein Schnitzel essen wollte, überschattet dabei die sich anbahnenden Probleme. Schnitzel sind da nur Luxusprobleme, die sekundär sein sollten, nicht primär.
  2. Wie viel Methan erzeugt die Produktion von Fleisch konkret? Immer häufiger wird besonders von Umweltschützern mit den steigenden Temperaturen auch hervorgehoben, dass mit dem Abschmelzen des Permafrostbodens auch alsbald die abgeschotteten Methanreserven freigesetzt werden, welche die Ozonschicht weiter auflösen. Die Folge: Immer mehr schädliche UV-Strahlung dringt auf die Erde durch, es wird noch heißer, immer mehr Menschen laufen Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken. Eine bösartige Kettenreaktion drängt sich Bahn. Man stelle sich aber vor, dieser Vorgang würde in zwei Bahnen vorangetrieben. Das aber ist durch die Mastwirtschaft durchaus gegeben. Das einzig Gute, was sich hierbei erwähnen lässt: Der tierische Ausstoß von Methan hat sich im Jahre 2010 bis bisweilen 2017 eingependelt bei etwa sechs Prozent. So zumindest vermag es das deutsche «Umweltbundesamt» festzustellen.
    Als schnellen Einschuber fügen wir unter diesem Punkt noch hinzu, wie viel Methan eigentlich durch die Eisschmelze in Regionen wie denen der sibirischen Tundra freigesetzt würde: Die Frage lässt sich wohl aber nicht so leicht beantworten, da das Methan in seiner Reinform so nicht eingelagert ist, wie sich beispielsweise im Magazin «Chemical & Engineering News» nachlesen lässt (Vorsicht: Nur drei kostenlose Artikel vorhanden!). Die amerikanische Flug- und Raumfahrtbehörde «NASA» tut sich ebenfalls mit konkreten Aussagen zur Menge an Methan, die emittiert würde, schwer, und umschreibt es lediglich mit den Worten, dass der tatsächliche Ausstoß in den nächsten Jahren zwischen 125 und 190 Prozent höher liegen könnte als zunächst erwartet war. Konkreter wurden sie aber dennoch nicht. Was sich aber mit aller Sicherheit sagen lässt, laut der «Food & Agriculture Organization (of the United Nations)» (FAO), ist, dass die Viehzucht als solche für circa 14,5 Prozent der gesamten Methanemissionen verantwortlich ist; der Wert könnte wahrscheinlich nur noch gebrochen werden, wenn sich durch die Eisschmelze noch mehr Methan in die Umluft freisetzt. Ab dann begänne ein unbarmherziges Rennen um die größte Zerstörungskraft der Ozonschicht, welche uns bisweilen noch recht gut vor der UV-Strahlung schützte. Doch am Ende wird es allein der Mensch gewesen sein, der es zu verantworten hatte, und dabei reden wir nicht von den Afrikanern, die mit ihren wenigen Rindern versuchten, ihre Dörfer zu versorgen. Nein, esi st die karnivorische westliche Welt, die dafür sorgte. Unter diesem Gesichtspunkt sollte die FDP sich bezüglich ihrer kleinen Anfrage nochmal selbst fragen, ob es tatsächlich erstrebenswert ist, dass Deutschland die Nachfrage nach Rindfleisch auf der Welt tatsächlich befriedigen sollte. Ab diesem Punkt beizen sich wieder wirtschaftliche und ökologische Interessen.
    Man muss sich also wieder einmal mit eher hypothetischen Angaben zufriedengeben, und befürchten, dass auch das einen schweren Einfluss nehmen wird auf die Welt, wie wir sie kennen. Wenn es nicht die Tiere sind, wird es eine chemische Kettenreaktion, geboren aus eingefrorenen Gasen sein, welche unserer Welt den Gar ausmachen wird.
  3. Erginge es der Umwelt besser, wenn alle Menschen sich nur noch vegetarisch/vegan ernährten? Die Frage ist selbstverständlich nur rein hypothetisch und überrage niemals den Status eines Gedankenspiels, da es einerseits für manche Menschen aus gesundheitlichen, beruflichen oder überlebenstechnischen Gründen nicht möglich wäre, sich rein pflanzlich zu ernähren, und manche Menschen sich wohl sogar in Angesicht des Todes nicht dazu hinreißen ließen, sich nur noch oder zumindest überwiegend pflanzlich zu ernähren. Manche Menschen, in- und exklusive der eingefleischten Vegetarier und Veganer, mag diese Frage sogar empören, wobei das gar nicht sein muss. Die Frage ist, wenn man es genau betrachtet, eigentlich sogar recht interessant – immer wieder heben selbsternannte Umweltschützer und Klimaaktivisten die Vorzüge pflanzlicher Ernährung hervor, wobei niemand jemals die Frage gestellt hat, ob es denn überhaupt zu präferieren wäre, wenn immer mehr Menschen sich pflanzlich ernährten. Es wird gesagt, dass das ganze Essen, welches die Menschen anstelle des Fleisches (und mitunter vielleicht auch anstelle tierischer Produkte wie Eier und Milch, inklusive subordinierter Produkte, die aus ihnen hergestellt werden). Natürlich gibt es den allgemeinen Konsens, dass beispielsweise vieles des derzeit hergestellten Sojas – «PETA» spricht in etwa von 84 Prozent – für Futtermittel hergestellt wird. Vorausgesetzt, dass diese Herstellung noch als klimaverträglich eingestuft werden könnte, könnte man dieses Soja dann aufteilen in Futtermittel für Tiere und in Futtermittel für Menschen. Es setze aber natürlich auch voraus, dass Menschen selbst nicht sogar noch mehr Futtermittel bräuchten als die Tiere, die derzeit für sie gefüttert, beziehungsweise gemästet, werden. In Deutschland wird ohnedies bereits geäußert, dass Bauern die Böden regelrecht vergiften, um den Ertrag zu steigern. Menschen spreche im Netz darüber, als ob man die Lebensmittel lediglich erzeuge, um damit Umsätze zu generieren, als ob diese Umsätze durch den Austausch zwischen Großhändlern erzeugt wird, man sie also wie Anleihen nur umherreicht, und nicht als die verderblichen Lebensmittel, die sie nun mal sind. Dabei ist dem nicht so – au contraire ! Vielmehr finden all diese Produkte kaufbereite Abnehmer, die die tatsächlichen Profite erzeugen. Man muss sich bekanntlich die Riege folgendermaßen vorstellen: Die Agrarindustrie verkauft ihre Güter an die Großhändler ebenso wie die einfacheren, kleineren Betriebe, die noch nicht an die Industrie übergingen. Die Großhändler verkaufen es anschließend an den Einzelhandel und die Supermärkte. Wo aber werden die tatsächlichen Profite erwirtschaftet? Selbstverständlich an den Großhändlern, sie nehmen auch die größten Gewinnabsätze. Doch auch die Verbrauchsgüter, die an der Börse gehandelt werden, erbringen nicht so viel, wie man im direkten Ein- und Verkauf generieren kann.
    Zurück aber zum eigentlichen Thema, und zurück zu den Fakten: Wie sähe es aus, wenn immer mehr Menschen auf pflanzliche Ernährung setzten, und demzufolge auch Bedarf und Nachfrage danach stiegen? Wäre das Fluch oder Segen für die Umwelt, für das Klima? Als erster Ansatz zur Lösung dieser Frage bietet sich ein Beitrag von Wissenschaftlern an der Universität Oxford an, welche uns zumindest verraten konnten, dass sich 70 Prozent aller Kohlendioxidemissionen, die mit der Herstellung von Lebensmitteln verbunden sind, einsparen ließen, würden alle Menschen anfangen, sich mehrheitlich pflanzlich zu ernähren. Was es aber auch verrät: Es entstehen wohl keine Folgeschäden aufgrund einer generellen Umstellung auf pflanzliche Herstellung für alle Länder Damen und Herren. Vielmehr können wir Schäden, die durch die fleischlastige Ernährung entstanden sind, ausgleichen, zumindest finanziell. Der Mythos also, dass eine Umstellung auf Vegetarismus und Veganismus in der Mehrheit der Menschen zur Zerstörung der Umwelt führe, wäre hiermit wohl zu Grabe getragen (wohlgemerkt proklamierte bis zuletzt niemand, dass auf der Stelle alle Menschen dem Fleische abraten sollten: Es ging lediglich darum, dass vom Fleisch weiter abgesehen werden sollte. Man könnte hierbei auf Rituale unserer Großeltern setzen, Fleisch nur noch einmal die Woche zu genießen, eben an Sonntagen. Zwar war ihre Tradition auf die Not der Nachkriegszeit zurückzuführen, doch lernt man dadurch wieder, das Fleisch zu schätzen, und was das Tier hierfür gab. Dazu aber später noch mehr).
    In der Regel wäre es natürlich hanebüchen, eine Quelle für sich stehen zu lassen, doch kann man sich wohl sicher sein, dass eine renommierte Universität wie die in Oxford durchaus Akkreditierung für solche Thematiken trägt. Wer aber noch weitere Meinungen einholen möchte, kann sich einmal umschauen in entsprechenden Beiträgen der «United Nations University» (welche ebenfalls die gesundheitlichen Vorzüge für jeden Einzelnen hervorhebt, wenn man auf eine pflanzlichere Ernährung umsteigt), der «University of California» und des «National Center for Biotechnological Information».
Man sieht also: Die Befürworter für eine Ernährungsumstellung in diese Richtung wären zahlreich, wohingegen diejenigen, die auf eine fleischhaltige Ernährung angewiesen wären, rar wären. Die Gründe reichen hierbei vom gesundheitlichen Faktor bis hin zum Klimawandel. Demgegenüber werden aber noch immer einige Menschen stöhnen, die um ihre ordentliche Portion Fleisch fürchten, die nicht ihr ohnehin kurzes Leben verdorben wissen wollen von irgendwelchen linksgrün versifften Gutmenschen verdorben wissen wollen. Auch deren Argumente und Argumente wollen wir aber noch zu guter Letzt in Betracht ziehen, damit wir diesen Text alsbald abschließen können. Auf auf also zum letzten Abschnitt vor dem Fazit! 

Die ethischen und moralischen Fragen des Fleisches

WARNUNG: KANN SPUREN VON GEWALTSAMEN DARSTELLUNGEN UND IDEEN ENTHALTEN. AUTOR ÜBERNIMMT FÜR EVENTUELL VERSTÖRENDE INHALTE KEINE HAFTUNG!

Wahrscheinlich ist dieser Titel ein wenig hochtrabender als er am Ende tatsächlich sein wird. Doch sollten wir neben den oben genannten Gründen, vielleicht auf einen Teil des täglich oder wöchentlich konsumierten Fleisches (sollte man sich nur monatlich Fleisch gewöhnen, wäre man aus der Risikogruppe der Karnivoren bereits heraus, und würde verantwortungsvoll genießen) zu verzichten, auch noch einige gedankliche Gründe über den Umgang mit Tieren und ihrem Fleisch anführen. Was dabei genau anzuführen wäre, vermag ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufzuführen, und werde ich auch hier nicht mehr umändern. Was ich aber bereits sagen kann, ist, dass ich hier nur einige Gedankenschnipsel aufführen werde, welche vielleicht auch Dich, geneigte/r Leser/in, dazu bringen werden, darüber nachzudenken. Voraussetzung dafür wäre natürlich, sich gänzlich unvoreingenommen an das Thema heranzuwagen, und nicht bereits als wutentbrannter Fleischfresser oder Veganer keinerlei Diskussion einzugehen. Auf diese Weise ist kein Fortschritt zu wollen, und mit dieser Einstellung hätte man den Link auch gar nicht erst aufrufen müssen. Ginge man mit einer solchen Einstellung voran, wäre man ohnehin nicht die Zielgruppe für einen solchen Text. Insofern gehe ich mal vom Gegenteil aus, und führe meine ersten Punkte an: 

Woran wir die meiste Zeit gar nicht so wirklich zu denken scheinen, denken mögen, ist, dass das Fleisch, welches wir entweder in Sauce einlegen und in den Ofen schieben, uns roh auf Brötchenhälften schmieren, in Natur- oder Kunstdarm pressen, oder auf den Grill legen, einstmals ein lebendes Tier war. Wir vergessen bei der Zubereitung und dem Verzehr zunehmend, dass das, was wir da zu uns nehmen, einstmals ein lebendes Tier war, welches vielleicht kein Ich-Verständnis hatte wie wir Menschen es haben, aber dennoch lebte, Gefühle und Sympathien für gleichsame Lebewesen hatte, und auch Schmerzen verspüren konnte. Den meisten Menschen ist es dabei nur bedingt vorzuwerfen, immerhin verlieren wir in unseren Berufen in Bureaux, unserem Lebensumfeld in betonierten, asphaltierten und erstickten Metropolen jegliche Nähe und jeglichen Hang zur Natur, unserem Ursprungsort, der Wiege der Menschheit, wie auch jedem anderen Lebewesen. Tiere kennt man in lebender Form entweder nur noch als Haustiere in verniedlichter Form und selektiver Auswahl (Hamster, Meerschweinchen, Katzen, kleinere Vogelarten, ausgewählte Hundearten, welche auch nicht zu groß sind, damit sie in die Wohnung passen, etc.), oder eben aus Film, Fernsehen oder Serien. In lebender Form, in natura, kennt man sie hingegen kaum mehr. Ausnahmen bilden vielleicht noch Menschen, die auf dem Land oder im Dorf leben (das eine schließt das andere hingegen nicht aus), oder vielleicht einmal einen Urlaub auf dem Land, gegebenenfalls auf einem Bauernhof, gemacht haben, um einmal dem stressigen Arbeitsalltag und der erdrückenden Innenstadt zu entkommen. Doch ansonsten? Nichts. Kein Kontakt mehr. Auf diese Weise fällt der Verzehr wohl auch leichter, weil man die Hintergrundgeschichte zum Fleisch nicht mehr kennt. Das Fleisch, sowie man es isst, war schon immer so, als ob es bereits in Laboratorien gezüchtet würde, sodass niemand mehr dafür sterben müsste. 
Allein auch deswegen wollen vor allem immer mehr junge Menschen auch selbst einmal eine Tötung, eine Schlachtung vornehmen; einfach, um zu wissen, was sie dort essen, und zumindest das Gefühl zu haben, dass sie zumindest einmal den Kontakt zu ihrem Essen hatten. Fast schon heuchlerisch wirkt eine solche Herangehensweise, doch die Idee ist wahrhaftig nicht schlecht: Anstatt zu ignorieren, wie das Fleisch auf den Teller kommt, gebietet man seinem Essen wenigstens einmal eine Audienz, um zu beweisen, dass es einem nicht egal ist, was man da ist, und dass es selbst einmal lebte, bevor es seiner natürlichen Zuordnung als Nahrungsquelle zum Opfer fiel. Leider sind solche Menschen eher Ausnahmen als Regelfälle, und so gilt für den Rest von uns auch weiterhin: Wir haben jeglichen Kontakt zur Natur verloren, und nehmen es daraufhin teils unwissend, teils egalitär, hin, dass lebende Tiere fernab für unsere Ernährung sterben müssen, obgleich sie doch eigentlich ein Recht auf Leben haben müssten. 

Spricht man eingefleischte Esser auf den im letzten Absatz benannten Sachverhalt, dass ihr Fleisch einst selbst lebte, und später, nach kurzem Leben und bestialischer Mast seinem Schöpfer entgegengeführt wurde, reagieren sie teils schnippisch, teils aggressiv, als ob man sie persönlich mit diesem Hinweis getroffen hätte. Der Jargon, in welchem sie daraufhin übertreten, erinnert ein wenig an den der AfD, wenn es um Umweltschutz oder die Flüchtlingspolitik geht. Ansonsten ist er aber einfach nur peinlich und zeugt von mangelnder Argumentationskraft. Teils wird aber auch die vegetarische, beziehungsweise vegane, Ernährung schlechtgeredet; sie wird als minderwertig, unzureichend, nährstoffarm bezeichnet, und dass sie doch wichtige Proteine und sonstige Inhaltsstoffe, die man früher nur über Fleisch zu sich nehmen konnte, gar nicht beinhalteten, sodass man unweigerlich Mangelerscheinungen erleben wird. Als ob ihr Leben davon abhinge, verteidigen sie ihre Ernährung, obwohl man heutzutage durchaus auf Fleisch verzichten kann, ohne dabei Mangelerscheinungen vorzuweisen. Es ist möglich, auch ganz ohne teure die Einnahme von Tabletten und anderen Formen von Zusatzstoffen. Man muss sich auch nicht selbst zum mobilen Chemiebaukasten umentwickeln, indem man zunehmend anorganische Lebensmittel zu sich nimmt, die irgendwo in Laboratorien entwickelt wurden. Für alles gibt es eine pflanzliche Alternative, die so in der Natur auftritt und nur geerntet werden muss. Doch in der Regel hat ab solchen Momenten, in denen vonseiten des Karnivoren derartige Argumente aufgebracht werden, debattieren keinen Zweck mehr, es läuft bereits alles den Bach hinab. Dabei wäre es wichtig, einmal darüber zu sprechen, oder gesprochen zu haben, um eben wieder ein Bewusstsein für die Herkunft des Fleisches zu gewinnen. Natürlich ist es anfangs unbequem, doch sollte man es dem lebenden Tieren, die teils qualvolle, kurze Leben hinter sich hatten, schuldig sein, wenn man sie schon so indifferent verspeist. 
Tiere sind, wie oben beschrieben, Lebewesen, und sollten als solche auch ein Recht haben, im Rahmen des Möglichen respektiert zu werden. Man muss nicht unbedingt auf der Stelle aufhören, Fleisch zu essen, doch sollte man das Tier, welches man dort isst, so weit respektieren, dass man es wie ein Lebewesen aus Fleisch und Blut, mit Gefühlen, Sinnesorganen, sozialer Struktur, und einem Bewusstsein für sein Sein, für seine Existenz, behandeln. Wird ein Mensch getötet, der sich zeit seines Lebens nichts zu Schulden kommen ließ, durch ein Tier getötet, wäre die Empörung ebenfalls groß, dabei werden nur an den wenigsten Flecken der Erde die Menschen noch so industriell ermordet, wie es heutzutage in der Fleischindustrie üblich ist. Zu Zeiten des Dritten Reiches tötete man Menschen, die man als untergeordnet, als entmenschlicht betrachtete, mit Rattengift getötet in isolierten Räumen, eine Ladung nach der anderen. Heutzutage verurteilt man diese Taten zutiefst, wärhenddessen an der US-mexikanischen Grenze Menschen wie Schweine hierzulande zusammengepfercht werden, wissentlich riskiert man dabei die epidemische Ausbreitung von Seuchen. Bei Tieren rümpfen bei solchen Maßnahmen die Nase und denken zweimal vor dem Tiefkühlregal nach, ob sie das Fleisch für unter einen Euro tatsächlich kaufen sollten; man akzeptiert den industriellen Genozid am Tier. Warum? Weil man daraus einen persönlichen Vorteil ziehen kann: Den Genuss des Fleisches – und das auch noch unheimlich billig! Gegen bewusste Ernährung spricht nichts, und sich einfach ins Gedächtnis rufen, dass das Tier, welches man soeben isst, noch leben könnte, um friedlich auf der Weide zu grasen, wobei zu letzterem noch einige Faktoren mehr vorauszusetzen wären. Demgegenüber sollte man aber nicht behaupten, dass man den Tieren einen Gefallen täte, wenn man sie äße, weil sie dadurch ihrem Leid schlussendlich entrönnen. Die Antwort muss weniger Konsum lauten, nicht mehr. 

Kürzlich titelte das englische Boulevardblatt «Daily Mail» folgendermaßen: Is it time to drop the cannibalism taboo? Psychologists say eating members of the same species is natural and we could 'adapt to human flesh if need be'. Sich darüber nicht zu mokieren, ist aus zweierlei Gründen sinnvoll und angemessen: Erstens ist es die Daily Mail, von der ist man kein besseres Benehmen zu erwarten, sie ist letztlich auch nicht mehr als eine englische BILD. Zu Hochzeiten der Brexit-Debatte, so sagt man, habe sie auch getitelt, dass man alle Remoaner, also (aus ihrer Sicht) nervtötende Liberale, die für den Verbleib Britanniens in der EU stimmten und weiterhin protestierten, töten solle (Lesen Sie hierzu ein Portrait zum Chefredakteur der Daily Mail, unter dessen Leitung das Boulevardblatt immer illiberaler und gefährlicher wurde. An anderer Stelle eine satirische Reaktion auf die Kritik zum angesprochenen Titelblatt). Der zweite Grund wäre, dass am Kannibalismus an sich nichts auszusetzen ist. Was ist der Mensch, wenn nicht einfach ein hochentwickeltes Säugetier, welches es schaffte, sich die Natur und die Umwelt Untertan zu machen. Der Mensch entwickelte sich vom Primaten hoch zur einzigartigen Spezies, welche so weit ging, den eigenen Lebensraum nach und nach dem Erdboden gleichzumachen. Ansonsten unterscheidet er sich aber kaum von seinen Artgenossen. Warum aber sollte es so verwerflich sein, Menschenfleisch als Mensch zu essen? Kannibalismus ist im Tierreich entgegen der landläufigen Meinung relativ weit verbreitet (ähnlich verhält es sich mit der Homosexualität im Tierreich: Sie ist weiter verbreitet als man glauben mag): Gottesanbeterinnen essen ihre männlichen Artgenossen nach dem Geschlechtsakt, Löwenmütter fressen mitunter ihre eigenen Kinder, wenn sie sich von ihnen aus unerfindlichen Gründen von ihnen entfremden (wer es genauer wissen möchte, kann es hier nachlesen, auf WIRED). 
Warum aber soll es auch schlimm sein? Nichts, an sich. Die Frage ist, wie es dazu kam: Mord ist schlimm, da er vorsätzlich geschieht. Und so kann es auch sein, dass Kannibalismus schlimm ist, sofern er vorsätzlich geschah und abseits des gegenseitigen Einvernehmens. So erinnert man sich in Deutschland beispielsweise noch an den Kannibalen von Rotenburg, welcher sich über das Internet mit jemandem verabredete, welcher gegessen werden wollte von einem anderen Menschen. Landesweit war man über den Fall erschüttert, jedoch mehr davon, weil Herr Meiwes so weit ging, einen Menschen zuzubereiten, um ihn daraufhin zu essen. Der eigentliche Aufreger war dabei vielmehr die Tatsache, dass es einerseits sowas wie Kannibalen gibt, aber auch, dass es psychisch kranke Menschen gibt, die sich dazu bereit erklären, für sowas zu sterben. Der Aufreger kann letztlich nur darauf beschränkt werden, dass jemand dieses Tabu brach. Es geschah kein Verbrechen jenseits der ethischen Moralvorstellungen der westlichen Welt, welche es verurteilt, wenn Menschen ihresgleichen essen. Man könnte es als Komplex der menschlichen Rasse beschreiben, da man sich auf diese weise zurückgesetzt sieht auf die ordinären Tiere, die in der Wildnis leben. Man möchte isch nicht mit ihnen auf einer Stufe sehen, da man als Mensch zu höherem geboren sein sollte, immerhin hat man einen Zustand erreicht, den gewöhnliche Tiere allerhöchstens erreichen, wenn man sie domestiziert: Den der Zivilisation. Tiere sind in der Regle nicht stubenrein, beispielsweise: Man muss sie dazu erziehen; Rassisten bauen auf diesem Zustand der mangelnden Zivilisation im Tierreich, wenn sie über indigene Völker sprechen, die im Einklang mit der Natur leben, da sie wie die Tiere lebten. So sprach auch Reagan im Telefonat mit Nixon, als er sich über afrikanische Delegierte in der UN sprach, die sich in seinen Augen noch nicht daran gewöhnt hätten, Schuhe zu tragen, ungeachtet der Tatsache, dass auch dieses rassistische Ressentiment völlig deduktiv ist, da Schuhe als solche auch in anderen Kulturkreisen, auch indigenen, üblich waren, beispielsweise unter den Sioux, die bekannt sind für ihre farbenfrohen Mokassins. 
Insgesamt lässt sich also dieses Tabu neben seinem relativen Ekelfaktor darauf zurückführen, dass man sich nicht auf solch unbequeme niedere Eigenschaften reduziert wissen mag, welche den Menschen darauf zurückführe, was er eben ist: Ein Tier. Es ist dieses darwinistische Überlegenheitsgefühl, was den Menschen dazu treibt, zu glauben, dass es unnatürlich, unethisch und verabscheuenswert sei, sowas wie Kannibalismus zu betreiben. 

Dabei sollte es andererseits auch wieder nicht beworben werden – niemand beabsichtigt Menschenfleisch als Ersatz für Rind- oder Schweinefleisch oder Geflügel anzuführen! Niemand will hierbei anführen, dass wir jetzt Schlachtereien für Menschenfleisch errichten sollten, sowas grenze ohnehin in der gängigen Rechtssprechung an Mord. Generell lässt sich aber sagen, dass von Mord oder Totschlag nicht die Rede sein kann, wenn beide Seiten übereinkamen, wie es in der Causa Armin Meiwes der Fall war. Über diesem Fall liegt eben der ethische Schatten des Tabus. Setze man aber fest, dass Kannibalismus zwischen zwei verhandlungsfähigen Menschen, d. i. zwei erwachsene Menschen, die sich im vollem Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten befinden, vertraglich zu einer Handlung wie der Meiwes' und seines Opfers übereinkommen, dann sollte sie die Staatsgewalt auch nicht daran hindern. Selbstverständlich wird Kannibalismus niemals eine Alternative zum herkömmlichen Fleisch bilden, und das will so auch niemand. Alles, was es derzeit braucht, ist lediglich ein verstärktes Bewusstsein des Konsumenten zu seinem Fleisch, und was dafür geschehen musste. Nicht mehr, und nicht weniger. 

– Wir sprachen bereits über Haustiere, und hierbei wollen wir noch einmal einsteigen, da es hierzu auch eine interessante Überlegung gibt, die zeitweise auch plakativ gehandhabt wurde. Das Plakat selbst zeigte einige Tiere, welche durch eine Trennlinie in zwei Gruppen geteilt werden sollten. Auf der einen Seite standen Tiere, die man sich gewöhnlich domestiziert, während auf der anderen Seite Tiere stehen, die normalerweise gemästet und anschließend geschlachtet werden. Eien Bildunterschrift fragte sinngemäß: «Where do you draw the line?» – wo zöge man die Linie selbst? Spaßeshalber gab es hierauf im Netz eine süffisante Antwort, die die Linie genau dort zog, wo wohl viele von uns eine gesehen hätten, da so das allgemeine Verständnis war: Tiere wie Hunde und Katzen sind Haustiere, wohingegen Tiere wie Schweine und Kühe Masttiere sind. Man muss keinen böswilligen Geistes sein, um diese Differenzierung vorzunehmen, allein jemandes Sozialisation veranlasst zu solchen Denkweisen. Dabei kann man auch hierbei einfach mal mit traditionellen Konformitäten brechen und fragen, was uns eigentlich darna hindere, Hunde oder Katzen anzurichten. Die Frage wäre rein hypothetischer Natur, wie auch vorangegangene. Wir leben im Jahre 2019, nicht 1984; niemand würde eines Gedankenverbrechens bezichtigt, weil er über sowas nachdächte (Stichwort: George Orwell und Queensrÿche). Denken wir aber nur einmal einen Moment lang darüber nach, und an all die ländlichen und internationalen Traditionen, die man, teils im Scherz, und auch teils mit Ernst, entweder belächelt oder beachtet: Mancherorts werden Kaninchen zubereitet, vor allem in bairischen und österreichischen Gebieten; in Ecuador, so sagt man, essen die Menschen auch Meerschweinchen. Und in ostasiatischen Ländern wie China und Vietnam verspeist man Katzen. Worauf das zurückzuführen ist? Ganz einfach: Die Verfügbarkeit bestimmter Tiere, die Kosten, die mit ihrer Zubereitung verbunden wären, und auch einfach, ob man sie für etwas anderes normalerweise gebrauche. In Großstädten wie Guangzhou, wo es womöglich auch viele streunende Katzen gibt, da sie nicht kastriert werden und niemand auf sie Acht gibt, ist es wohl vor allem für ärmere Menschen eine reiche Quelle an Energie. Außerdem ist es in China womöglich nicht sonderlich üblich, sich Katzen als Haustiere zu halten, zumindest nicht in den niederen Schichten. Es sind einfach kulturelle Unterschiede, die zu solchen Schocks führen; beispielsweise dem, dass man im Westen, besonders in der (gehobenen) Mittelschicht, sich (wohl eher undankbare) Tiere zum Haustier hält, welches woanders gegrillt würde. 
Was bedeutet das im Umkehrschluss? Ganz einfach: Unsere ethischen Vorstellungen, welche Tiere man essen dürfe, beziehungsweise solle, sind eben nur das: Unsere ethischen Vorstellungen. Sie sind nicht verbindlich, sodass es niemandem verboten sein solle, Tiere zuzubereiten und zu verzehren, sofern es ihm danach beliebt, sofern diese/s Tier/e auch dessen Eigentum sind. Natürlich wirkt das auf manche Menschen zutiefst verwerflich, ja sogar verstörend. Doch bedenken wir hierzu noch einmal: Was verdammte alle Säue, Hennen und Rinder dazu, den Metzgern vorgeworfen zu werden? Es ist genau dasselbe Spiel. Lediglich unsere ethischen Vorstellungen von der Tierhaltung lassen uns in gewissen Bahnen denken: 
–> Henne, Rinder, Sau zur Nahrungsaufnahme töten = Gestattet. –> Katze, Meerschweinchen zur Nahrungsaufnahme töten = ein Unding. 
Mehr als unsere Vorstellung darob halten uns an solchen Mustern fest. Doch solange niemand jemandes Katze zu sich aufnimmt, um sie zu mästen, scheinen alle noch zufrieden zu sein mit ihren Weltbildern. Dabei sollten wir uns fragen, ob es darüber hinaus, abseits der Rechtssprechung, etwas gäbe, was uns daran hindern sollte, sie zu behandeln wie Säue oder Rinder auf Masthöfen. Letztlich sind sie alle Säugetiere, welche dementsprechend lebend gebären; auf vier Hufen oder Pfoten laufen. Die einen setzen Fell an, die anderen weniger oder gar nicht. 
Bevor aber manche bereits eine Beschwerde an Google oder die deutsche Ethikkommission aufrufen wollen, mich vielleicht sogar sperren oder anzeigen wollen, aus welchen Gründen auch immer, oder mich gesellschaftlich ächten wollen, weil ich solch widerliche Dinge aussprach, dem (oder ihr) sei noch einmal höflich nahegelegt: Es sind nichts weiter als Gedankenspiele im ethischen Sektor. Nicht mehr, nicht weniger. Demgegenüber stehen noch immer Menschen, die beispielsweise auf 8chan Videos hochlegen von Frauen in hochhackigen Schuhen, die mit ihren Stilettos jungen Katzen den Kopf zertreten, bei lebendigem Leibe. Die Warnung vorab wurde aus gutem Grund nachträglich eingetragen (Mit nachträglich war nach Verfassens dieses Abschnitts gemeint. Man kennt ja seine sensibleren Pappenheimer). Es sollte einfach nur gesagt sein, dass man immer überlegen sollte, auf welchem Fundament bestimmte Dinge fußen. Mit Fairness hat sowas nur selten etwas zu tun. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel – es gibt auch Menschen, die sich Hausschweine halten; und es gibt auch Menschen, die Pferde mehr oder weniger als Haustiere halten, auf denen sie ausreiten, oder mit denen sie voltigieren, währenddessen man Pferde in grauer Vorzeit, vor Erfindung und Markttauglichkeit des ersten Verbrennungsmotors als Zugtiere gebrauchte, beispielsweise als Brauereigäule oder Kutschpferde, sodass nicht jedes Tier in erster Linie nur seines Fleisches wegen gebraucht wurde (wohlgemerkt werden aber viele Norddeutsche, beispielsweise aus Schleswig-Holstein, darauf hinweisen, dass man auf Jahrmärkten beispielsweise noch Pferdewurst käuflich erwerben kann). Doch es dürfte klar sein, worauf ich schlussendlich hinaus möchte: Man sollte derartige Verständnisgrenzen nicht immer als in Stein gemeißelt, als unumstößlich betrachten, und allen Tieren gleichermaßen mit Fairness entgegentreten. Ich setze voraus, dass diejenigen, die das hier lesen, entweder erwachsen oder zumindest im adoleszenten Alter sind, und ich ihnen somit solche Ideen zumuten kann. 

Dasselbe gilt übrigens auch für Labortiere, wo wir bereits bei solchen Themen sind – kein Tier hat es mehr oder weniger verdient, als Versuchskaninchen die Fehler neuer, noch nicht ausprobierter kosmetischer oder medizinischer Produkte erleiden zu müssen. Hierbei sind vor allem Alternativen auf synthetischer Basis vonnöten,damit Tiere obsolet werden, weil sie beispielsweise zu teuer würden. Über den Fortschritt in der Forschung entgegen der Obsoleszenz von Tierversuchen berichten unter anderem in Form Wissenschaftler Journale «Alternatives to Labratory Animals» (ATLA). Wie man aber noch in einem artverwandten Artikel aus dem «Saudi Pharmaceutical Journal» (aus dem Jahre 2015) lesen kann, stecken die meisten dieser Alternativen noch in ihren experimentellen Kinderschuhen, sodass sie noch nicht ihre Marktreife erlangt haben. Bis es also so weit ist, müssen noch weitere Tiere mitunter für diese Versuche sterben; da sollte man, ebenso wie bei der Nahrungsmittelherstellung, nicht so zynisch sein, manche Tiere aufgrund rein subjektiver Einschätzungen wertvoller zu gewichten als andere. Auf diese Weise wird nur ein heuchlerisches Spiel getrieben, welches einen nicht besser dastehen lässt als diejenigen, die dasselbe mit Menschenleben treiben. Lebewesen sind Lebewesen, ungeachtet ihrer taxonomischen Einordnung. 

Das nächste Thema schweißen wir ein wenig zusammen, um zum Schluss zu kommen, und weil es thematisch gut aufeinander passt. Wir kommen noch einmal auf das Thema vegane/vegetarische Ernährung zu sprechen: Ob sie die Menschen ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen wissen, und welche Alternativen es zu tierischem Fleisch gibt, jedoch noch auf organischer Ebene (bekanntermaßen gibt es mittlerweile auch authentische, synthetische Alternativen zum Fleisch jedweder organischer Form). 
Zunächst aber zur ersten Frage: Die Frage nach den Nährstoffen. Sie wird komischerweise auch häufig von Menschen gestellt, die andererseits essen, bis der Arzt kommt, niemals Kalorien zählen oder darauf achten, wie viele Kohlenhydrate sie zu sich nehmen, und am Ende aussehen wie Menschen, von denen man entweder sagen kann, dass sie leben wie Gott in Frankreich, dabei aber aussehen wie Gérard Depardieu. Und obgleich die Frage von ihrer Seite heuchlerisch erscheint, ist sie doch gerechtfertigt, da viele Einsteiger in diese alternative Ernährungsweise unweigerlich in eine unfreiwillige Mangelernährung rutschen, was aber nicht an der Ernährungsweise selbst liegt, sondern daran, dass sie sich vorab nicht ausreichend informierten, sondern einfach drauf loslegten. Derartige Anfängerfehler entsprechend als Aushängeschilder der Ernährung zu plakatieren, wäre populistisch und einem gesunden Diskurs wenig zuträglich. Kann man sich aber nachweislich gesund und zugleich vegetarisch, beziehungsweise vegan, ernähren? Möglich. Hierzu gibt es neben diversen Blogs, betrieben von Privatpersonen, die ihren Umstieg dokumentieren wie ein Tagebuch, gibt es auch wissenschaftlichere Annäherungen an die Thematik selbst. Die renommierte Universität Harvard hat in ihrem Verlag «Harvard Health Publishing» einen Kurzratgeber veröffentlicht für Menschen, die darüber nachdenken, ihre Ernährung dergestalt umzustellen, damit sie sich orientieren können, worauf es Acht zu geben gilt. Aus diesem Artikel lässt sich ein Zitat extrahieren, welches sich schlussendlich auf diese berechtigte Kritik zurückführen lässt, wobei sie hierbei präziser formuliert wurde: 
"Because vitamin B12 is found only in animal sources, if you're a vegan you might consider taking a supplement," McManus says. Omega-3 fatty acids are found in both fish and flaxseeds, but your body doesn't absorb the plant-based form as readily as the omega-3s from seafood. Plant-based supplements are available if your diet needs more of these heart-healthy fats.
Man sieht also  – ganz ohne Zusatzstoffe in Form von Tabletten würde es wohl gegebenenfalls etwas schwierig, da man schauen muss, dass auch diese pflanzlichen Ersatzstoffe in ausreichender Menge durch den Körper aufgenommen werden. Am Ende aber zugestehen zu müssen, dass es ohne Zusatzstoffe auf medikamentöser Basis nicht gelänge, sich vegan zu ernähren (dieses Zitat bezog sich auch allein auf die vegane Ernährung, da allein sie gänzlich auf alles Tierische verzichtet, wodurch einige Nährstofflieferanten wegfallen), wäre nur Wasser auf die Mühlen der Karnivoren, welche in extremen Formen ihre Ernährung als die einzig richtige erachten und das Opfern von Tieren als notwendiges Übel sehen. Auf die Spitze der Absurdität könnten es hierbei noch Christen treiben, da bereits in der Genesis geschrieben stand, dass Gott die Tiere erschaffte, damit der Mensch sie sich zunutze machen sollte, angefangen mit dem Opferlamm, welches auf dem Altar geschlachtet wurde (vgl. 1. Buch Mose, Vers 26 – dadurch Gott dem Menschen die Macht über die Fische im Meer, [...] die Vögel in der Luft, [...] das Vieh und die Tiere auf der Erde und über alles, was auf dem Boden kriecht [...] erteilte, lagen sie auch in deren Gnaden, sodass der Mensch seinerseits mit ihnen tun und lassen konnte, was er wollte).
Um aber noch einmal die Frage nach möglicherweise notwendigen Zusatzstoffen aufzuweisen, kann man in diesem Ratgeber noch einmal ein wenig nach unten scrollen, und schon sieht man eine Auflistung aller notwendigen Vitamine und Spurenelemente, und wo man sie auf pflanzlicher Basis findet. Es ist also durchaus möglich, wenn man nur will. Und eine solch eigene Entscheidung sollte auch lediglich unter der Prämisse der Willenskraft entschlossen werden. Andernfalls hat dieses Projekt keine lange Zukunft vor sich. 

Zu guter Letzt bleibt jetzt also noch die tatsächlich Alternative zum Fleisch, wenn man nicht auf Fleisch verzichten möchte. Häufig aufgegriffen wird dabei die Alternative des Fleischersatzes, bestehend aus Tofu oder Soja, wobei das bereits als Cliché verkam und noch immer verlacht wird, sei es aufgrund seines Geschmacks, seiner Konsistenz, oder einfach, weil man sich gern über Vegetarier und Veganer lustig macht. Später kam schließlich noch eine Neuheit hinzu: Fleischersatz aus Insekten. Mitunter erhält es noch die meiste Popularität, wobei die Ernährung mit Insekten durchaus polarisiert. Manche Menschen, die in solchen Ernährungsweisen den Zerfall der westlichen Zivilisation vermuten (wobei sowas ebenfalls nur bedingt ernst genommen werden kann, da dieses Potential auch der Islam haben könnte, wobei im Mittelalter die westliche und die orientalische Kultur eng miteinander verbunden waren, und wir noch heute Zeugnisse ihrerseits in Spanien finden), würden solche Anstöße wahrscheinlich als Abstieg auf eine Stufe mit den indigenen Völkern der meso- und südamerikanischen Völker sehen, was ihnen so gar nicht bekäme; manche könnten auch meinen, dass auf diese Weise Männer besonders litten, da dadurch ihre natürliche Stärke verloren ginge, was auch immer das genau bedeuten solle. Sollen wir keine Tiere sein, hätten wir es entsprechend auch nicht nötig, dass Männchen den Frauen imponieren müssten durch Muskelkraft. 
Wie dem auch sei, die Argumente sind insofern rar, solange man die Insekten auch aufbereiten und anrichten kann, um die Menschen mindestens optisch zu täuschen. Und das können sie durchaus. Doch nebenbei bieten sie auch andere Vorteile, jenseits der Cuisine selbst. So kann man von ihnen behaupten, dass
  • ihre Herstellung kostengünstig und klimafreundlich ist, 
  • sie reich an Proteinen sind und somit durchaus als Fleischersatz dahingehend taugen, 
  • sie gesund sind: Sie enthalten, ähnlich wie Fisch, viele Omega-3-Fettsäuren, obendrein diverse Vitamine und Mineralstoffe, wobei diese sowieso je nach Insekt selbst variieren können, sodass sie allein diese Tatsachen an sich gemein haben. 
(Alle oben benannten und weiterführende Informationen obendrauf finden sich in einem dazu betreffenden Artikel der «Verbraucherzentrale» in Hamburg) Laut einem Bericht des «Deutschlandfunks» kann man überdies seit letztem Jahr frohlocken, statistisch gesehen hat schon jeder siebte Deutsche (ca. 14,29 Prozent) einmal Insekten probiert auf ihren Geschmack hin, die Angst vor ihnen nimmt wohl also ab. Dennoch wäre es von dort aus noch ein weiter Weg bis zur vollkommenen Abdeckung des gesamten Landes mit Insekten, wobei ihre Zucht beileibe zu vergleichen wäre mit der von Schweinen, Rindern, etc. Insekten sind weitaus genügsamer, und lassen sich insofern viel besser auf Masse züchten, wobei besonders bei der Zucht von Heuschrecken Acht zu geben wäre, da sie im Falle eines Ausbruchs eine Schneise der Verwüstung hinterlassen könnten in der Landschaft. Das aber wäre auch nur ein potentielles Gefahrenszenario, was in keinster Weise instrumentalisiert werden sollte für irgendwelche antivegetarischen oder -veganen Zwecke. Vielmehr sollten wir mit offenen Augen und mit Neugierde auf solche Ideen schauen, um zu gucken, ob sie sich bewähren können. 
Gleiches gilt natürlich auch für eine der wohl erfolgreichsten Neuerscheinungen auf dem Lebensmittelmarkt. Der «Beyond Meat»-Burger, welcher die Menschen im Sturm erobern konnte. Allein auf pflanzlicher Basis beruhend, täuscht er dem Konsumenten echtes Rindfleisch vor, bei Stichproben konnte er Tester vorführen.
(Lediglich als kleine Ergänzung wollen wir auch Burger Kings Versuch einer eigenen pflanzlich basierten Bulette gedenken, sie sollte nicht in Vergessenheit geraten)
Man sieht also: Auf Dauer müsste man nicht einmal diese für die eigene Person selbstverständlich erniedrigende Transformation zum Jäger und Sammler vornehmen und künftig nur noch von pflanzlichen Produkten und Insekten leben, sondern kann stattdessen auf Basis.... pflanzlicher Produkte leben, aber sie so aussehen lassen, als wren sie Fleisch! Die Alternativen sind also reichhaltig. 

Abschluss

Man muss es eben nur wagen, darauf zu verrichten, andere Lebewesen für den eigenen Bedarf sterben zu lassen. An sich keine schwere Sache, die ein Übermaß an Überwindung bedürfe. Man muss es eben nur wollen. Natürlich hängt über all dem nicht selten auch noch die Frage nach den Kosten – Fleisch ist billig, vor allem in Deutschland, und das sogar mit Abstand, wenn wir uns ein letztes Mal die Infografik von «Statista» anschauen, wo ein Säulendiagramm dargestellt ist, welches wiederspiegelt, wie billig man Fleisch in Deutschland erwerben kann. Zurecht rangieren wir dort am letzten Platz, eben weil es zu billig ist. Dieser Dumpingpreis schlägt sich nieder auf die Lebensstandards, in welchem die Masttiere ihr klägliches, kurzes Leben verbringen. 
Doch es gibt Hoffnung: Zum Abschluss möchte ich noch den letztjährigen Ernährungsbericht (PDF) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft anheften. Nicht, um daraus zu zitieren oder berichten, sondern einfach nur, damit Du, geneigter Leser, es Dir einmal ansehen kannst, es geht dementsprechend ein wenig aufwärts. Nicht schnell, sondern langsam, aber zumindest beständig. Und mit diesem Lichtblick wünsche ich Euch allen noch einen angenehmen Sonntag! 

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